Erzdiözese Salzburg setzt künftig auf "Kirche in der Region"
Die Erzdiözese Salzburg plant eine "zukunftsfitte Organisationsstruktur für eine Pastoral in der Region": Im Fokus des neuen Projekts "Kirche in der Region" stehe die Sicherung der kirchlichen Infrastruktur als Pfarre, Pfarrverband und Dekanat, hieß es in einer Aussendung vom Donnerstag. Ziel sei es "dem Wunsch von Menschen und Gläubigen, Kirche in der Region zu leben, nachzukommen und strukturell abzusichern", erklärte Bischofsvikar Harald Mattel, der gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen sowie Referenten und Referentinnen des Seelsorgeamts das Projekt leitet.
In einem Zeitraum von eineinhalb Jahren sollen Konzepte entwickelt werden, damit sich "Seelsorge weiterhin nah bei den Menschen" ereignen kann, ohne die Strukturen von Pfarren oder Dekanaten aufzulösen, so Mattel. Zur Gewährleistung der seelsorglichen Versorgung der Gemeinden vor Ort sei es nötig, "dass wir überregional denken", wobei dennoch gleichzeitig die Identität von Pfarren und Dekanaten zu erhalten sei, so der designierte Generalvikar.
Auch Erzbischof Franz Lackner betonte die Bedeutung der Pfarren als "Kern der christlichen Weggemeinschaft, Orte der Verwurzelung und Heimat". Der Spruch "Small is beautiful" gelte "auch mit Blick auf die Strukturen der katholischen Kirche", erklärte Lackner, der alle Pfarren zur Mitarbeit einlud.
"Pfarren sind eine entscheidende Größe und wurden in den synodalen Beratungen als ganz hoher Wert betont", sagte Mattel. Das Projekt wolle daher keine "systematische Reduktion von Pfarren". Zusammenlegungen seien jedoch dort nicht ausgeschlossen, "wo Pfarren ihre Grundaufträge nicht mehr erfüllen können oder in der Region selbst die Erkenntnis reift, dass dieses Aufgeben der Gemeinschaft, Diakonie, Liturgie und Verkündigung besser dienen kann".
Beteiligung und Selbstverantwortung
Das Projekt "Kirche in der Region" wolle eine Regionalisierung in der Personalplanung und pastoralen Schwerpunktsetzung sowie Formen der Beteiligung und Selbstverantwortung fördern, hieß es. Dieser "Salzburger Weg" wolle den Dekanaten "größtmögliche Freiheit in Zusammenarbeit und Strukturveränderung bei größtmöglicher fachlicher Unterstützung durch das Personal der Erzdiözese" bieten, so die Projektleitung.
Erzbischof Lackner strich zudem die Bedeutung von kleinen Gruppen hervor, darunter auch charismatische Bewegungen. Und weiter: "Die Frage, die sich hier stellt, ist, wie solche kleinen Strukturen in Zukunft bewahrt werden können und welchen Veränderungen sie ausgesetzt sind, um zukunftsfähig zu bleiben."
Zeitplan und Ergebnisse
Das Projekt "Kirche in der Region" wurde für einen Zeitraum von rund eineinhalb Jahren anberaumt, informierte die Erzdiözese Salzburg. Das erste Quartal 2024 sei bereits für die Erstellung eines Projektfahrplans genutzt worden, in den die Wünsche, Ziele und Anregungen von Priesterrat, Pastoralrat, Konsistorium und Dechantenkonferenz aufgenommen wurden.
Bis zum Sommer 2024 sollen Gremien und Vertreter der Pfarrgemeinderäte befragt werden. Ab Herbst möchten die Verantwortlichen intensiv mit den Dekanaten in Austausch treten, um mögliche Pastoralkonzepte und eine gerechte und sinnvolle Personalverteilung zu klären. "Dabei bauen wir sehr auf Subsidiarität. Zur Prozessbegleitung steht den Dekanatskonferenzen ein Unterstützungsangebot des Amts für Personal und der Gemeindeberatung zur Verfügung", so Mattel. Danach gehe es um die Frage nach einer "zukunftsfitten Organisationsstruktur für eine Pastoral in der Region". Ziel sei dabei eine "gute Zusammenarbeit von Pfarren, Pfarrverbänden und Dekanaten mit klaren Kompetenzen und Aufgaben".
Nach einer Beratung mit den Gremien sollen Anfang 2025 die entsprechenden Ordnungen und Statuten aktualisiert werden. Diese Arbeit soll im zweiten Quartal 2025 in den Beratungsgremien abgeschlossen und von Erzbischof Franz Lackner in Kraft gesetzt werden. Ebenso sollen auch die Beratungen in und mit den Dekanaten 2025 abgeschlossen werden, hieß es.
Quelle: kathpress