Orientierung

27.3. | 12:30 | ORF 2

Krieg gegen Ukraine: Israel vor riesiger Einwanderungswelle

Israel steht vor der größten Einwanderungswelle seit dem Zerfall der Sowjetunion. Damals in den 1990er Jahren sind mehr als eine Million Juden aus den ehemaligen Sowjet-Republiken nach Israel gekommen. Das kleine Land rüstet sich jetzt wieder für eine vergleichbare Einwanderungswelle. Alleine heuer rechnet die zuständige Jewish Agency mit bis zu 100.000 Einwanderern, in „normalen“ Jahren sind es nur 3000 bis 4000. Seit der russischen Invasion in der Ukraine laufen bei Jewish Agency die Telefone heiß. Anfragen kommen hauptsächlich aus der kriegsgeplagten Ukraine, aber auch aus Russland. Wie werden die Ukraine-Flüchtlinge in Israel empfangen? Wie reagieren die bestehenden russischen und ukrainischen Gemeinden in Israel auf die Neuankömmlinge? Und was macht der Krieg in der Ukraine mit Israelis, die in der Ukraine, in Russland oder in beiden Ländern ihre Wurzeln haben?

Bericht: Tim Cupal, Länge: 6 Minuten

Papst reformiert Kurie: Künftig auch Laien in Führungspositionen

Es ist eines der zentrale Anliegen von Papst Franziskus seit Beginn seines Pontifikats vor nunmehr neun Jahren: eine Reform der römischen Kurie. Immer wieder mahnte er diese zu einem bescheideneren Leben und Handeln. Jetzt setzt er mit dem Schreiben „Praedicate Evangelium“- auf Deutsch: „Verkündet das Evangelium“ - diesen Reformwunsch in die Tat um. Die Evangelisierung wird mit einem eigenen Dikasterium (als Dikasterien werden die einzelnen Ämter des Vatikan bezeichnet) aufgewertet, andere werden zusammengelegt oder teils neu geregelt. Am Pfingstsonntag, am 5. Juni, wird die Reform in Kraft treten. Ab dann sollen auch getaufte Laien – und zwar Frauen wie Männer – die Leitung von Dikasterien im Vatikan übernehmen können.

Bericht: Katharina Wagner, Länge: 5 Minuten

Gesichter der Armut: Kritik an kürzlich eingeführter Sozialhilfe

„Wir sind arm, aber wir haben jeden Tag das Beste daraus gemacht“, sagt der Mindestrentner Otto Tuma. Mehr als eineinhalb Millionen Österreicher und Österreicherinnen sind „armuts- oder ausgrenzungsgefährdet“. Das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe wurden, daran erinnert auch der Experte Martin Schenk von der „Armutskonferenz“, seit 20 Jahren nicht mehr der Inflation entsprechend angepasst. Österreichweit sind bereits 22.000 Menschen wohnungs- bzw. obdachlos. „Einem Kind zu erklären, du hast kein Bett mehr, dass du obdachlos bist, das ist das Schlimmste, was ein Mensch erleben kann. Die Nächte sind kalt, die Menschen gehen bei dir vorbei. Es interessiert keinen“, erzählt eine Wienerin aus der Generation 50 plus.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 9 Minuten

Susila und Santacitta: „Erwachte Steirer“ gehen buddhistische Wege

Der 30-jährige Steirer Markus Pastollnigg hat seit kurzem einen neuen Namen: Susila. Er ist der erste Österreicher, der auch in Österreich zum buddhistischen Mönch geweiht worden ist. Susila bedeutet so viel wie „gute Disziplin“ – und die braucht der junge Mann für die Zukunft. Eine Mönchsrobe und eine Almosenschale sind nun alles, was er besitzt. Enthaltsamkeit, strenger Tagesablauf und buddhistische Studien werden künftig sein Leben bestimmen. Eine, die sich schon vor 30 Jahren dem Theravada-Buddhismus verschrieben hat, ist Santacitta. Sie ist Nonne, auch sie kommt ursprünglich aus der Steiermark. Seit vielen Jahren lebt sie in Kalifornien , wo sie in der Nähe von Sacramento ein Waldkloster gegründet hat. Bei ihrem jüngsten Besuch in Österreich hatte sie den Eindruck, dass die Frauenfrage im Buddhismus und vor allem die Weihe von Frauen zu buddhistischen Nonnen auf wenig Interesse stößt. Mit Vorträgen und Retreats – also „spirituellen Ruhepausen“ - versucht sie, Aufklärung zu leisten und Frauen zu ermutigen.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo

Sendungsverantwortung: Norbert Steidl