
17. Dezember
Maria Kolomiiets und ihre Familie aus der Ukraine
17. Dezember
Maria Kolomiiets und ihre Familie aus der Ukraine
In Glödnitz lernten wir Frau Gudrun Altmann kennen. Meine elfjährige Tochter und ich gingen zu Fuß zur Volksschule, wo uns diese warmherzige Lehrerin mit einem freundlichen Lächeln begrüßte. Von diesem Moment an wich sie nicht mehr von unserer Seite.
Da wir damals nur Englisch sprachen, übernahm sie freiwillig die Rolle der Vermittlerin – sie half uns bei Gesprächen mit Nachbarn, Behörden und der Schule. Weil der Weg zur Bushaltestelle drei Kilometer lang war, schenkte sie uns ein Fahrrad – das wir bis heute besitzen. Oft fuhr sie mit uns gemeinsam in die Stadt, um uns zu unterstützen. Gudi überzeugte auch die Gemeinde und die Dorfbewohner, anstelle alter Sachen lieber Geld zu sammeln – damit wir uns wirklich in dieser neuen Realität einleben konnten. Besonders beeindruckt hat mich, dass sie sogar Ukrainisch lernte, um Ukrainer:innen besser zu verstehen. Gleichzeitig gab sie uns den ersten Unterricht in Deutsch. Heute leben wir in der kleinen, gemütlichen Stadt Althofen. Meine beiden älteren Töchter und ich arbeiten, die jüngste besucht mit guten Noten die Mittelschule. Wir haben wieder Pläne und Zuversicht.

Das kleine Dorf Altenmarkt bei Weitensfeld im Gurktal ist für uns zu einer neuen Heimat geworden – und wer weiß, wie unser Weg ohne diese optimistische Lehrerin mit dem großen Herzen verlaufen wäre.
Frau Gudrun Altmann sagt dazu in aller Bescheidenheit: Nachdem die Familie ihre Heimat verlassen musste, war es für mich selbstverständlich, sie zu unterstützen. Ihre Dankbarkeit und die Freude über jedes Geschenk und jede kleine Hilfe haben mich sehr berührt. Von Herzen wünsche ich ihnen einen guten und erfolgreichen Neubeginn in Althofen – möge ihr neues Zuhause ihnen Sicherheit, Geborgenheit und Zuversicht schenken.