
5. Dezember
Mohamad aus Damaskus, Syrien
5. Dezember
Mohamad aus Damaskus, Syrien
Schon nach sechs Monaten erhielt ich einen Termin beim BFA (Bundesamt für Fremden- und Asylwesen) zur Erstbefragung, welches wir „Interview“ nennen. In den ersten Wochen meines Aufenthalts in Volders habe ich Margit kennengelernt, die für eine Gruppe neuer Bewohner einen Deutschkurs organisierte. Neben klassischer Unterrichtszeit unternahmen wir auch einige Ausflüge in die Umgebung. Auf dem Foto sehen Sie Margit und mich im Schloss Ambras in Innsbruck.

Im Jänner 2021 habe ich meinen positiven Asylbescheid bekommen. Schnell habe ich eine Wohnung und Arbeit in Innsbruck gefunden. In Syrien habe ich Rechtswissenschaften studiert, aber in Österreich arbeite ich mit Lebensmitteln. Immer noch bin ich bei meinem ersten Arbeitgeber MPreis beschäftigt. Angefangen habe ich 2021 als Verkäufer und an der Kassa, und jetzt bin ich Filialleiter-Stellvertreter. Ich habe schon einige Berufserfahrungen gesammelt und möchte mich laufend weiterbilden. Wer weiß? Vielleicht bin ich in ein paar Jahren Gebietsleiter.
Durch den Krieg und die Zerstörung in Syrien musste ich mein Land verlassen. In Österreich wollte ich in erster Linie ein Leben in Sicherheit, ein bisschen Geld sparen, eine Familie gründen und keine Angst haben. Diese Ziele habe ich erreicht, und ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben hier. In naher Zukunft möchte ich die B2-Prüfung in Deutsch absolvieren und die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen.
Margit Krajnc
Seit ich in Pension bin, engagiere ich mich ehrenamtlich im Flüchtlingsheim Kleinvolderberg. Ich wollte eine sinnvolle Tätigkeit für meine Freizeit finden und habe einen Lehrgang zur Deutschtrainerin besucht, um mit geflüchteten Menschen Deutsch lernen zu können. Die Sprache ist der Schlüssel, um sich in einem fremden Land zurechtzufinden. Mohamad hatte aufgrund seiner Schul- und Ausbildung, sowie seiner starken Motivation gute Voraussetzungen, schnell die Sprache zu lernen. Ich bin froh, dass ich Mohamad bei seinen ersten Schritten in Tirol unterstützen konnte. Immer wieder bin ich in Kontakt mit ehemaligen BewohnerInnen des Flüchtlingsheims und freue mich über deren Erfolgsgeschichten, wie dieser von Mohamad.