"Einsatz für Nächste in Ferne": Ploier-Preise in Linz vergeben
Das Land Oberösterreich und die Diözese Linz haben am Dienstagabend die Ploier-Preise für herausragendes Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) vergeben. Das Engagement der damit ausgezeichneten Menschen gelte besonders für den "Nächsten in der Ferne", hob der Linzer Bischof Manfred Scheuer bei einem Festakt in den Linzer Redoutensälen hervor. Er rief zugleich dazu auf, sich diesem Beitrag zu einem "menschlichen Zusammenrücken weltweit" anzuschließen. Landeshauptmann Thomas Stelzer betonte, die Würdigung ergehe an "Menschen, die Herz, Hirn und Tatkraft in den Dienst der Entwicklungszusammenarbeit stellen".
Unter den Preisträgern ist u.a. Sr. Klara Maria Falzberger vom Orden der Oblatinnen des Heiligen Franz von Sales, die seit 1997 in Ecuador lebt und als Regionalobere für Ecuador und Kolumbien wirkt. Maria Karoline Mayrdorfer-Muhr, Gabriele Schaller und Sandra Chinnery erhielten die Auszeichnung für ihr "Projekt 33 - In Würde leben", das sich für Frauen mit geburtsbedingten Fistelerkrankungen in Nepal einsetzt. Brigitte und Josef Elsener unterstützen mit dem Verein "Sasia - Support a school in Africa" Bildungsinitiativen für Frauen in Benin, während Martin Berndorfer in Bolivien das Straßenkinder-Projekt "Maya Paya Kimsa" gegründet hat. Den weiters auch vergebenen Ploier-Journalistenpreis erhielt Christine Grüll von der Linzer Kirchenzeitung.
Besonders wies Scheuer auf die Vermittlungsfunktion der Preisträger hin: Das Wissen und Verständnis über Lebensbedingungen in Ländern des Südens seien trotz heutiger weltweiter Vernetzung oft viel zu gering. Umso nötiger seien daher "Mitmenschen, die uns dies vermitteln, die uns konkrete Personen und Projekte nahebringen, die nach der Vorgangsweise Sehen-Urteilen-Handeln aktiv werden und Unterstützer und Mitarbeitende suchen." Auch der Journalismus könne hier viel beitragen, sei er doch ein "Auftrag, die Welt zum Besseren mitzugestalten".
Der Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit sowie für Journalismus verleihen die Diözese Linz und das Land Oberösterreich seit 1999 alle zwei Jahre an Gruppen oder Einzelpersonen, die einen bestimmten Bezug zum Bundesland Oberösterreich aufweisen müssen. Der von einer Jury ermittelte Preis soll die Idee der Entwicklungszusammenarbeit bewusster machen und an das langjährige Wirken des 1998 verstorbenen Entwicklungshelfers und oberösterreichischen KA-Präsidenten Eduard Ploier erinnern. Dotiert ist der EZA-Preis mit insgesamt 24.000 Euro, der "Eduard-Ploier-Journalistenpreis" mit 3.000 Euro.
Laut einer Aussendung des Landes Oberösterreich fließen jährlich über zwei Millionen Euro aus dem Entwicklungshilfe-Budget des Landes in über 100 Hilfsprojekte in Ländern des "Südens". Insgesamt 600.000 Menschen würden dadurch unterstützt.
Quelle: kathpress