Caritas-Jugendnotschlafstelle "Exit 7" begeht Jubiläum
Seit 20 Jahren bietet die Caritas Salzburg mit "Exit 7" die einzige Jugendnotschlafstelle in Salzburg. In Notsituationen bedeutet das für 12- bis 19-jährige einen Schutz- und Rückzugsraum für die Nacht sowie eine Basisversorgung mit Essen, einem warmen Bett, einer Dusche und frischer Wäsche, wie die Caritas am Donnerstag mitteilte. Wenn von den Jugendlichen gewünscht, stünden die Mitarbeitenden der Jugendnotschlafstelle auch für Gespräche zur Verfügung. Die Einrichtung wird von Stadt und Land Salzburg finanziert, zusätzlich unterstützen zahlreiche Spender das Projekt.
"Menschen so anzunehmen, wie sie sind: das ist einer der zentralen Grundsätze der Caritas", so der Salzburger Caritasdirektor Johannes Dines am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zum Jubiläum:
In unsere Jugendnotschlafstelle kommen junge Menschen in akuten Not- und Krisensituationen, meist aus zerrütteten Familienverhältnissen und ohne andere Nächtigungsmöglichkeit.
Aufgrund ihrer Erfahrungen in der Familienhilfe und anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gehe die Caritas davon aus, dass der Bedarf an Hilfe für Jugendliche im urbanen Raum in Zukunft zunehmen wird, so Dines. Nachsatz: "Das müssen und wollen wir abfangen."
Der stellvertretende Landeshauptmann Heinrich Schellhorn sagte:
Eine Gesellschaft ist immer so gesund wie ihre Kinder. Unser gesellschaftliches Miteinander basiert auf einem gesunden und gesicherten Heranwachsen von den Jüngsten. In Salzburg haben wir ein gut ausgebautes Netz an unterschiedlichsten Unterstützungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche.
Durch die Arbeit von "Exit 7" werde den in Not geratenen jungen Menschen wieder auf die Beine geholfen und ein Weg aus akuten Krisen aufgezeigt, ergänzte Sozialstadträtin Anja Hagenauer.
Seit der Eröffnung der Jugendnotschlafstelle im Jahr 1999 haben knapp 1.500 Jugendliche das niederschwellige Nächtigungsangebot genutzt und verbrachten gesamt mehr als 28.000 Nächte in Exit 7. Zehn Betten stehen an 365 Tagen pro Jahr von 18 bis 8.30 Uhr zur Verfügung, die Auslastung ist konstant, im Schnitt sind drei bis vier Betten pro Nacht belegt. Niederschwellig bedeutet, dass die Jugendlichen freiwillig kommen und es keinen Betreuungszwang gibt. Die Hausregeln - keine Gewalt, kein Alkohol und keine Drogen - müssen eingehalten werden. Die Notunterbringung ist auf vierzehn Nächte pro Monat begrenzt, kann aber auf Antrag bei der Kinder- und Jugendhilfe verlängert werden.
Das Team der Einrichtung setzt sich aus ausgebildeten Sozialarbeitern, Psychologen und Sozialpädagogen zusammen. Die "Exit7"-Mitarbeitenden sind mit allen wichtigen Trägerorganisationen, die für Jugendliche in schwierigen Lebenslagen zuständig sind, im engen Austausch: Mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie, dem Jugendamt sowie den Trägern anderer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, der Polizei, der Bewährungshilfe, dem Jugendcoaching, der Kinder- und Jugendanwaltschaft.
Quelle: kathpress