Passionsspiele Erl zählten heuer mehr als 34.000 Besucher
32 Aufführungen der Passionsspiele Erl in den vergangenen fünf Monaten, die von mehr als 34.000 Besuchern beklatscht wurden, sowie 550 mitwirkende Erler und damit jeder dritte Einwohner der Tiroler Gemeinde: Diese beeindruckenden Zahlen nannten die Veranstalter der ältesten Passionsspiele im deutschsprachigen Raum in ihrer jetzt veröffentlichten Bilanz für 2019. Und darin ist auch Bemerkenswertes abseits dieser Zahlen erwähnt: Jesus-Darsteller Florian Harlander wurde wenige Tage vor der Abschlussaufführung Vater einer kleinen Tochter, einmal sorgte ein Stromausfall während einer Aufführung für Nervenflattern, und Esel Leo erwies sich bei seinen Auftritten als "Rampensau".
Der Start in die heurige Spielzeit erfolgte am 26. Mai. Die textliche Basis des Spiels vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi stammt aus der Feder von Felix Mitterer, der 2013 zum 400-Jahr-Jubiläum der Passionsspiele eine Neuinszenierung verfasst hatte. Die Aufführungen fanden an Wochenenden im Passionsspielhaus Erl statt.
"Erfolgreiche, bewegende und auch anstrengende Monate liegen hinter den Darstellern", hieß es, nachdem am Wochenende der letzte Vorhang gefallen war. Jetzt müssten 500 Kostüme gewaschen und verstaut werden, das Bühnenequipment und unzählige Scheinwerfer werden wieder abgebaut. Eine "Mammutaufgabe" hätten bereits die Friseurinnen erledigt: Acht Stunden dauerte es, "bis die Erler Männer und Buben wieder von ihrer Haar- und Bartpracht befreit waren, die sie sich eigens für einen authentischen Auftritt in der Passion wachsen ließen".
Das alle sechs Jahre veranstaltete Großprojekt "Passionsspiele" schweißt im kleinen Tiroler 1.500-Seelen-Dorf, das zur Erzdiözese Salzburg gehört, die Menschen zusammen, freuen sich die Veranstalter. Ursprünglich aus Dankbarkeit für Gottes Schutz und Hilfe vor Krankheit, Pest und Kriegsgefahr spielen die Erler seit mehr als vier Jahrhunderten mit enormem Engagement ihre Passion.
Quelle: Kathpress