Rosenkranz der Achtsamkeit
1. Jesus, der uns Menschen zu Geschwistern macht
2. Jesus, der die Tränen aller Geschöpfe weint
3. Jesus, der uns vergibt und heilt
4. Jesus, dessen Geist bewegt und führt
5. Jesus, der uns allen Frieden schenkt
1. Jesus, der uns Menschen zu Geschwistern macht
In jedem Hilfe-Suchenden, in jeder Fragenden, ja im Gesicht jedes Menschen schaut uns Jesus selbst an. Durch sein Kommen und Menschwerden wurden wir alle Geschwister. Für den, der Jesus folgt, gibt es keine Unterschiede nach Nationalitäten, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, gesellschaftlicher Position oder Besitz: „Amen, ich sage euch: Was ihr für meine geringsten Schwestern oder Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)
2. Jesus, der die Tränen aller Geschöpfe weint
Die Natur ächzt unter unserer grenzenlosen Gier nach Mehr – mehr Wachstum, mehr Ertrag, mehr Wohlstand, mehr Bequemlichkeit. Wälder sterben, Landschaften veröden, Tiere finden keinen Raum mehr und sterben aus. Auch vor den schwachen und kleinen Völkern dieser Erde machen die Gier nach Herrschaft, Besitz und Genuss nicht Halt. Im Lukas-Evangelium weint Jesus beim Anblick Jerusalems (Lk 19, 41f). In den Tränen des Herrn liegt das Mitgefühl für die ganze Schöpfung.
3. Jesus, der uns vergibt und heilt
Gott hat uns sein gutes Werk anvertraut, damit wir es hüten, verwalten und wertschätzend weitergeben. Leider sind wir diesem Auftrag nicht gerecht geworden, ganz im Gegenteil. Wir haben uns an Gottes Schöpfung versündigt. Wir brauchen Vergebung und Heilung von aller Überheblichkeit und Maßlosigkeit. Jesus verkündete und zeigte in seiner Person einen barmherzigen Gott, der sucht, der wartet, der heimholt und verzeiht. Jesus sagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.“(Mt 9, 12)
4. Jesus, dessen Geist bewegt und führt
Viel Unsicherheit, versteckte Angst, fehlgeleitete Sehnsucht und platter Zeitgeist bestimmen oft unseren Alltag. Der Heilige Geist führte Jesus durch die Wüste und erteilte dem Bösen eine Absage (Lk 4). Dieser Geist trieb Jesus an, das Gute zu tun, Gottes Wort zu verkünden und Menschen zur Umkehr zu bewegen. Auch wir brauchen ihn, damit er uns inspiriert, unser Tun leitet und Kraft zum Guten gibt. Dieser Heilige Geist bewahrt vor Resignation und lässt uns konkrete Schritte setzen.
5. Jesus, der uns allen Frieden schenkt
So viel Hass, Terror, Vernichtung, Krieg und menschliche Katastrophen in unserer Welt! War das Kreuz vergeblich? Nein! Durch sein Sterben auf Golgota hat Jesus das Böse von innen her entmachtet und dem Tod das letzte Wort genommen. Wie damals den verängstigten Aposteln spricht uns heute der lebendige Jesus zu: „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh 20, 21). Mit diesem Frieden können wir Anwälte sein für unsere Welt: diese schöne und zugleich gefährdete Erde.