Diözesen ziehen Bilanz über Monat der Weltmission
Der von Papst Franziskus ausgerufene "außerordentliche Monat der Weltmission" im Oktober 2019 neigt sich dem Ende zu. Weltweit und auch in Österreich zieht die Kirche Bilanz über die Initiative, die es sich unter dem Motto "Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt" zur Aufgabe gemacht hat, zu einem "neuen Schwung für die missionarische Umgestaltung des Lebens und der Seelsorge" beizutragen. Höhepunkt war dabei der am 20. Oktober in allen Pfarren begangene Weltmissionssonntag.
"Jeder hat eine Mission und ist auch eine Mission", sagte der Linzer Bischof Manfred Scheuer bei einer Dankfeier am Nationalfeiertag im Linzer Dom. Dieser Ausspruch von Papst Franziskus betreffe ausnahmslos alle - "jedes Kind, jeden älteren Menschen, jeden, der beeinträchtigt ist, jeden Ganoven, jeden vorbildhaften Menschen und auch die, von denen andere sagen: ,An dem ist nicht recht was zu finden'". Schon Kinder machten die Erfahrung, "dass Teilen das eigene Leben reicher und voller macht". Wer so handle und angesichts der Ängste, zu kurz zu kommen und zum Leben zu wenig zu haben, zu einem "Missionar der Nächstenliebe" werde, "der bringt Jesus zu den Menschen", erklärte der Bischof.
Bei der Schlussveranstaltung zum Missionsmonat erzählten verschiedenste Personen von ihrer Missionstätigkeit. Der Diözese Linz zufolge sei es darum gegangen, "dankbar darauf zu schauen, wie Menschen aus Oberösterreich ihre missionarische Taufberufung verwirklichen und wie Oberösterreich mit der Welt verbunden ist". So berichtete etwa die Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel, Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl, von der Missionstätigkeit ihrer Ordensgemeinschaft in Uganda. "Weltmission und persönliche Mission gehören zusammen. Wenn ich selbst weiß, warum und wofür ich lebe, wofür ich im Herzen brenne, kann ich diese Erfahrung auch überzeugt weitergeben - und davon lebt Mission", erläuterte die Ordensfrau.
Weitere Zeugnisse legten u.a. die Gründerin des in bolivianischen Armenvierteln tätigen Vereins "Famundi", Anna Maria Marschner, und Manuela Kiesenhofer vom Arbeitskreis "Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung ab, sowie Johann Kirchner von der Katholischen Männerbewegung und deren entwicklungspolitischer Aktion "Sei so frei" wie auch die Jungschar-Diözesanvorsitzende Marie Mayrhofer. Bei der von der Jungschar getragenen Dreikönigsaktion würden Kinder vielen anderen Menschen ein Leben in Würde ermöglichen, indem sie ein paar ihrer Ferientage hergeben, sagte Mayrhofer. Die Taufe sei ein Auftrag, "uns auf den Weg zu machen, einerseits zu Gott, aber auch zu unseren Mitmenschen - vor allem für jene, die in Not sind", so die Jungschar-Vorsitzende.
Hymne und Ausstellung
Der Gebetsgottesdienst wurde musikalisch gestaltet von einem Chor und Instrumentalisten rund um Missio-Diözesandirektor Heinz Purrer, der für den Missionsmonat eine Hymne komponiert hatte. "Getauft und gesandt, um sich lieben zu lassen. Getauft und gesandt, um zu lieben", lautet dabei der Refrain. Das Leben und die Talente seien Geschenke Gottes, die es zu entdecken und einzusetzen gelte. Der Mensch solle in seinem Leben "Gottes Licht leuchten lassen", "den Aufbruch wagen" und den anderen Menschen Liebe schenken, heißt es weiter in dem auf der Begleithomepage www.oktober2019.at veröffentlichten Lied.
Unter den Akzenten in der Diözese Linz, die das Anliegen der Mission verdeutlichen, findet sich auch eine noch bis 31. Oktober geöffnete Ausstellung im Festsaal des Bischofshofes. Darin werden Menschen porträtiert, die im Kontakt mit diözesanen Einrichtungen stehen, welche im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und Mission tätig sind. Auftakt zum Missionsmonat war in Linz bereits am 19. September mit einem theologischen Tag, bei dem die neue Pastoraltheologin an der Katholischen Privatuniversität Linz, Prof. Klara A. Csiszar, Mission als "Teil der Grammatik unseres Glaubens" buchstabierte.
Videoprojekt zur Mission im Kleinen
In Kärnten hat der Monat der Weltmission die diözesane Internetredaktion zum Filmprojekt "Warum bist du eine Mission?" inspiriert, das beispielhaft Missionsaufgaben "im Kleinen wie im Großen" aufzeigt. In den auf dem YouTube-Kanal der Katholischen Kirche Kärnten veröffentlichten Kurzvideos zeigen Angehörige verschiedenster Berufsgruppen Beispiele für Mission im Alltag auf - von der sich um Freundlichkeit bemühenden Studentin und einen Humor verbreitenden Clowndoktor über jährlich in Hilfseinsätzen in Afrika beteiligte Ärzte, im ökologischen Bereich engagierten Personen bis hin zu einer Katastrophenhelferin, die Kinder adoptierte und einer für Novizinnen zuständigen Ordensfrau.
Quelle: kathpress