Papst: Antisemitismus ist weder menschlich noch christlich
Papst Franziskus hat das neue Aufflammen von Antisemitismus angeprangert. Trotz der Gräueltaten, die das jüdische Volk in der Vergangenheit erlitten habe, scheine heutzutage wieder die Gewohnheit zu entstehen, Juden zu verfolgen. "Das ist weder menschlich noch christlich. Die Juden sind unsere Geschwister. Und dürfen nicht verfolgt werden, verstanden?", erklärte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom.
Der Papst kam auf das Thema in einem freien Redeeinschub zu seiner Katechesenreihe zur Apostelgeschichte zu sprechen. Dabei ging er auf das in Korinth lebende Ehepaar Aquila und Priscilla ein. Beide waren laut dem Bibeltext Opfer der Judenvertreibungen in Rom unter Kaiser Claudius (41-54 n-Chr.), Gastgeber des Apostels Paulus und wie dieser von Beruf Zeltmacher. Wie Franziskus betonte, begründete das Ehepaar in Korinth eine "Hauskirche", einen "Ort des Gebets und der Eucharistiefeier".
Seit der Frühzeit der Kirche hätten Laien und Familien eine enorme Bedeutung für das Wachsen der Kirche gehabt, hob der Papst hervor. Dank ihres Glaubens und ihres missionarischen Engagements sei das Christentum über die Jahrhunderte gelangt. "Um sich lebendig zu entfalten, war auch der Einsatz dieser Familien, dieser Eheleute, dieser christlichen Gemeinden, der gläubigen Laien notwendig, die den 'Nährboden' für das Wachsen des Glaubens geliefert haben", zitierte Franziskus seinen Vorgänger Benedikt XVI.
Auch heute seien in Ländern der Christenverfolgung die Hauskirchen wichtige Versammlungs- und Feierorte der Christen, betonte der Papst. Viele Familien riskierten zudem auch heute wie die antiken Vorbilder "in Zeiten der Verfolgung Kopf und Kragen, um die Verfolgten zu verstecken". Das Christentum sei "von Anfang an auch von Laien gepredigt" worden, so der Papst. Laien seien "aufgrund Taufe dafür verantwortlich, den Glauben weiterzutragen".
Quelle: Kathpress