Graz: Schulterschluss für Hilfsangebote in kalter Jahreszeit
Caritas, "VinziWerke", Land Steiermark und Stadt Graz ziehen an einem Strang, damit in der Steiermark in der kalten Jahreszeit niemand im Freien bleiben muss. Mit diesem gemeinsamen Ziel haben Caritasdirektor Herbert Beiglböck, "VinziWerke"-Koordinatorin Nora Tödtling-Musenbichler, Soziallandesrätin Doris Kampus und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner am Mittwoch in der Caritas-Winternotschlafstelle in Graz Maßnahmen und Projekte der Winternothilfe vorgestellt. Die Angebote reichen von Zusatzbetten und regionalen Notunterkünften über eine gemeinsame Datenbank bis hin zur Notschlafstelle, dem Kältetelefon für Graz und der neuen Unterbringung der Caritas für obdachlose Menschen mit Tieren.
Beiglböck bezeichnete das Kältetelefon als "eine Schulung in Aufmerksamkeit für alle". Er bat die Steirer, "gemeinsam mit uns gut hinzuschauen und auch versteckte Probleme wahrzunehmen". An die Politik richtete der Caritasdirektor den Appell, "den starken Sozialstaat und seine Leistungen in der Armutsprävention in der politischen Debatte zu würdigen". Die Zusatzangebote der Caritas-Winternothilfe - Kältetelefon und Winternotschlafstelle sowie "Arche 38 Mensch und Tier" - nehmen am Freitag, 15. November, ihre mehrmonatige Tätigkeit auf.
"In der Nothilfe gilt es, keine Zeit zu verlieren", betonte Nora Tödtling-Musenbichler. Die "VinziWerke" setzten daher auf niederschwellige, unbürokratische Angebote, denn "für die Menschen ist es schwer genug, Hilfe anzunehmen". In einem zweiten Schritt seien Beratung und Begleitung nötig, um Betroffenen einen Weg aus akuten Notsituationen zu ermöglichen.
Landesrätin Kampus betonte, Wohnungslosigkeit betreffe keine bestimmte Bevölkerungsschicht. Das Land setze verstärkt auf Präventiv-Maßnahmen wie Schuldnerberatung, Wohnungssicherung und regionale Angebote, um rasche Hilfe vor Ort zu ermöglichen: "Wir werden uns mit Obdachlosigkeit nicht abfinden".
Sozialstadtrat Hohensinner verwies auf das engmaschige Netz der Nothilfe in Graz mit aktuell 429 Zusatzbetten im Winter und einer gemeinsamen Datenbank, die eine gute Steuerung ermögliche, "damit jeder, der es braucht, ein Bett für die Nacht bekommt".
Quelle: Kathpress