
Nationalbibliothek zeigt prachtvolles Glockendon-Gebetbuch
Ab Dienstag, 26. November, ist im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) ein luxuriöses Gebetbuch des Buchmalers Albrecht Glockendon zu sehen. Diese farbenprächtige Handschrift aus dem frühen 16. Jahrhundert ist das aktuelle "besondere Objekt" aus den eigenen Beständen und zugleich die "perfekte Einstimmung auf die kommende Weihnachtszeit", wie die Nationalbibliothek am Montag mitteilte.
Gebetbücher zählten im Mittelalter zu den "Luxusartikeln", hieß es weiter. Sie waren für die private Andacht meist hochgestellter Persönlichkeiten bestimmt, wurden mit Prachteinbänden versehen und von den bedeutendsten Buchmalern der Zeit aufwändig ausgestattet. Einer der herausragenden Buchmaler war laut Nationalbibliothek der aus einer Künstlerfamilie stammende Nürnberger Albrecht Glockendon (vor 1500-1545).
In dem nun ausgestellten, "besonders prachtvollen" Gebetbuch habe Glockendon die einzelnen Gebetsstunden zum Anlass genommen, die Kindheits- und Lebensgeschichte Jesu Christi sowie die Passion mit eindrucksvollen Bildern zu erläutern. "Der Reiz dieser Malereien liegt nicht nur in der hohen Kunstfertigkeit, sondern auch in einer großen inhaltlichen Vielfalt, in der Altes und Neues Testament bildlich miteinander in Beziehung gesetzt werden", erläuterte die ÖNB.
Besichtigt werden kann das aktuelle "besondere Objekt" bis 5. Jänner 2020 im Prunksaal. Es ist das sechste und letzte Objekt, das die Österreichische Nationalbibliothek heuer aus ihren reichhaltigen Beständen präsentiert - wie die davor gezeigten werde es aus konservatorischen Gründen nur höchst selten öffentlich ausgestellt. Dazu begleitend finden jeweils Expertenvorträge statt, die kostenlos besucht werden können. Am Mittwoch, 27. November, informiert Andreas Fingernagel, Direktor der Sammlung von Handschriften und alten Drucken der Nationalbibliothek, um 18 Uhr im Oratorium am Josefsplatz in 1010 Wien über den Glockendon-Band. (Online-Anmeldung unter www.onb.ac.at)
Quelle: kathpress