Orden und Diözesen beraten über mehr Zusammenarbeit
Im Rahmen der Herbsttagungen der heimischen Ordensgemeinschaften in Wien-Lainz (25. bis 28. November) trafen im Kardinal König-Haus auch die Bischofsvikare für die Orden sowie Institute des Geweihten Lebens bzw. die zuständigen diözesanen Ordensreferenten zu ihrer Jahreskonferenz zusammen. "Wir leben in einer großen Übergangszeit von Kirche und Orden in unserem Land", so P. Lorenz Voith, Bischofsvikar in der Diözese Eisenstadt und "Moderator" der Tagung. Es gebe viele Herausforderungen in den einzelnen Gemeinschaften.
"Es geht um Schließungen von Niederlassungen, von vertrauten Einsatzgebieten, wie auch um die Sorge für Gemeinschaften, die Jahre oder Jahrzehnte keine neuen Mitglieder mehr aufgenommen haben", erklärte Voith. Die Herausforderung bezeichnete er als "gemeinsame Aufgabe". Voith wörtlich: "Hier müssen Diözesen und Orden einen partnerschaftlichen Weg fortsetzen." Besonders die kontemplativen Gemeinschaften bräuchten Solidarität und Hilfe, um "ihre je eigenen Rechte und Spiritualität" wahren zu können.
Trotz der Herausforderungen zeigte sich Voith überzeugt, dass "Orden weiterhin, auch wenn sie kleiner werden, spirituelle Oasen im Land und ein 'Schatz' für Kirche und Gesellschaft bleiben. Es wächst etwas Neues heran, auch mit internationaler Zusammensetzung." Als Beispiel nannte er die zahlreichen Initiativen und Einrichtungen von Ordensgemeinschaften und einzelnen Ordensleuten, "die von der Kirche hoch zu schätzen sind".
Themen der Beratungen waren u.a. die Vorgangsweisen von bischöflichen Visitationen bei "Orden bischöflichen Rechts", der neue "Leitfaden für die Aufnahme von Geweihten Jungfrauen" in Österreich, die Missbrauchsthematik, sowie die Umsetzung der neuen vatikanischen Gesetze bezüglich der kontemplativen Gemeinschaften und deren verbindlichen Folgen für Föderationen oder Zusammenschlüssen.
Außer in den Diözesen Innsbruck und Gurk-Klagenfurt, wirken in allen österreichischen Diözesen Bischofsvikare für Orden und die Institute des Geweihten Lebens bzw. Ordensreferenten. Die Bischofsvikare vertreten den jeweiligen Diözesanbischof als eine Art "Generalvikar" in ihrem umschriebenen Bereich. Dazu gehören u.a. die Einladung zu und Leitung von Versammlungen, sowie Treffen mit Ordensoberen. Weitere Tätigkeiten umfassen Visitationen und Besuche, Hilfe und Interventionen bei Schwierigkeiten, sowie in rechtlichen Fragen für Gemeinschaften und einzelner Mitglieder.
Quelle: kathpress