Diakone erinnern die Kirche, dass es ums Dienen geht
Der Dienst des Diakons ist nach den Worten von Bischof Wilhelm Krautwaschl gerade in einer von "Machtkategorien" geprägten, komplexen Welt weiter hochaktuell. Diakone zeigten eine Alternative auf - als "Menschen, die den Schritt zum 'darunter' vorleben", sagte der Grazer Bischof am dritten Adventsonntag in der Stiftskirche Seckau bei der Weihe von drei Priesteramtskandidaten zu Diakonen. Letztere seien für die Kirche eine notwendige "zeichenhafte Erinnerung, worum es uns geht und was unsere Berufung als Getaufte und Gefirmte ausmacht" - nämlich das Dienen nach dem Vorbild von Jesus Christus.
Die Welt von heute brauche "Menschen, die ihr das zurückgeben, was ihr vielfach abhanden gekommen zu sein scheint: Liebe, füreinander einstehen, da sein, zu Diensten sein", betonte Krautwaschl. Im Dienst liege das "Maß für das Leben christlicher Gemeinschaft"; in der Hinwendung zu den Armen, Kranken und Notleidenden liege die "Kraft der Kirche", so der Bischof weiter, "denn durch sie lernen wir das Evangelium, das zu verkünden uns aufgetragen ist, neu kennen".
Sich ganz und vorbehaltlos für andere einzusetzen, nannte Krautwaschl als Grundmerkmal christlicher Identität. Dies gelinge am ehesten durch die - bei der Weihe zum Diakon versprochene - ehelose Lebensform. Wenngleich diese derzeit im Zuge der Amazonien-Synode verstärkt "Anfragen und Infragestellungen" ausgesetzt sei, handle es sich dabei um die "Entäußerung bis ins Letzte aus Liebe" und um das "Unterwegssein in den Fußstapfen Christi".
Wie Krautwaschl in seiner Predigt anmerkte, können die drei Diakone in ihren Dienst einiges an "Lebensgeschichte" einbringen. Unter ihnen ist der Obersteirer Markus Schöck (42), der bis 2014 Vizebürgermeister von Knittelfeld sowie auch Bezirksleiter des Roten Kreuzes war. Die Anfrage als 16-Jähriger seines damaligen Kaplans und heutigen Bischofs Wilhelm Krautwaschl, ob er nicht Priester werden wolle, habe er seither immer mit sich getragen, sagte der in Kraubath (Bezirk Leoben) geborene Priesterseminarist der "Kleinen Zeitung" (Sonntag).
Der zweite für die Diözese Graz-Seckau geweihte Diakon ist der aus Mitterdorf an der Raab (Bezirk Weiz) stammende Dominik Johannes Wagner (26), derzeit Pastoralpraktikant im Pfarrverband Vordernbergtal. Als dritter wurde für die Diözese Gurk-Klagenfurt Robert Thaler (40), derzeit Pastoralpraktikant in Spittal, geweiht. Thaler stammt aus Möllbrücke in der Gemeinde Lurnfeld und war vor seinem Eintritt ins Priesterseminar Informatiker.
Quelle: kathpress