Diözese Linz fördert Photovoltaikanlagen
Die Pfarren der Diözese Linz setzen künftig mehr auf Stromgewinnung aus Photovoltaikanlagen. Mit Ende Dezember werden 77 Anlagen in Betrieb sein. Damit wolle man "Verantwortung für eine umweltschonende Energiegewinnung" übernehmen, gab die Diözese am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Ein Anreiz für den Umstieg ist für viele Pfarren, dass es eine Förderung in der Höhe von 70 Prozent der Herstellungskosten aus Mitteln des Kirchenbeitrags gibt.
Bereits vor mehr als 20 Jahren formulierte die Diözese ein Umweltleitbild, in dem die "Bewahrung und Gestaltung der Schöpfung" als Ziele festgehalten wurden. Konkret sollten im Bereich der diözesanen Ämter, Gebäude und Betriebe durch eine umweltverträgliche Bewirtschaftung Beiträge zum vorsorgenden Umweltschutz geleistet werden.
Ein gegenwärtiger Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung der Sonnenenergie. Seit 2016 wird der Bau von Anlagen zentral koordiniert, teilte die Diözese mit. Seitdem gingen mittlerweile 75 Anlagen in Betrieb, weitere 30 seien in Vorbereitung. Im Jahr 2018 wurde eine Jahresleistung von 429.574 Kilowattstunden erzielt, das entspricht laut der Aussendung dem Stromverbrauch von 135 Haushalten mit je drei Personen. In einem zentralen Portal laufen demnach die wichtigsten Leistungsdaten der diözesanen Photovoltaikanlagen zusammen. Es kann dort beispielsweise in Echtzeit abgelesen werden, wieviel Strom eine Anlage derzeit produziert oder wieviel Kohlenstoffdioxid jährlich eingespart wird.
"Sinnvoll, selbst Strom zu erzeugen"
"Wir sind in der Diözese Linz nicht die großen Stromerzeuger, aber wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass es sinnvoll ist, selbst Strom zu erzeugen", betonte Christoph König von der Diözesanfinanzkammer. Er begleitet oberösterreichische Pfarren dabei, wenn Photovoltaikanlagen auf Stadel, alten Pfarrhöfen und neuen Pfarrheimen errichtet werden sollen.
Zuletzt wurde auf dem neugebauten Seelsorgezentrum in Lichtenberg bei Linz eine Anlage errichtet. Der Niedrigstenergiebau erhielt damit einen weiteren ökologisch sinnvollen Pluspunkt. Seit März 2017 produziert die Anlage im Jahr knapp 7.000 Kilowattstunden Strom, informierte Pastoralassistent Christian Hein. Die Hälfte davon werd für das Seelsorgezentrum genutzt, die andere Hälfte ins Stromnetz eingespeist. Den Denkmalschutz, der keine Photovoltaikanlagen auf historischen Kirchendächern erlaubt, sieht Hein als Hindernis:
Wir könnten über Kirchendächer noch stärker die Botschaft verbreiten, dass wir uns für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.
Quelle: kathpress