Sant' Egidio-Weihnachtsessen für Bedürftige in Innsbruck
Menschen am Rand der Gesellschaft sind die Ehrengäste des jährlichen Weihnachtsessens der Gemeinschaft Sant' Egidio, das am 25. Dezember unter dem Motto "Weihnachtsfest einer Familie ohne Grenzen" in Innsbruck stattfindet. Das Festessen für bis zu 70 Menschen in Not wird heuer zum siebten Mal veranstaltet, erstmals in einer Kirche, im Mittelgang der Spitalskirche in der Innsbrucker Innenstadt. Geladen seien Obdachlose, Asylwerber oder ältere Menschen: "Wir holen die Armen damit ins Zentrum der Stadt", so die Österreich-Leiterin der 1968 in Italien entstandenen christlichen Gemeinschaft, Vera Merkel, im Gespräch mit "Kathpress". Unterstützung erhält die Aktion auch von Diözesanbischof Hermann Glettler sowie Bischofsvikar Jakob Bürgler, die ihr Kommen angekündigt haben.
Das diesjährig Weihnachtsessen werde für viele Asylwerbende das letzte in Österreich sein, einigen drohe die Abschiebung, bedauerte Merkel. Das Festessen mache damit auch auf ungerechte politische Strukturen aufmerksam.
Das jährliche Weihnachtsessen von Sant' Egidio wird seit über 30 Jahren in 78 Ländern der Welt begangen. 1982 fand in Santa Maria in Trastevere in Rom, wo auch die Zentrale von Sant' Egidio ist, zum ersten Mal ein Weihnachtsessen für Obdachlose statt. Getragen wird die Aktion von ehrenamtlichen Helfern. Viele wollen durch ihren freiwilligen Einsatz "wieder den Sinn an Weihnachten finden", erklärte Merkel.
Ähnliche Aktionen von Caritas und Diakonie
Ähnliche Aktionen gibt es zu Weihnachten jedoch auch in anderem Umfeld: So lädt die Diakonie in ihren Sozialeinrichtungen zu Weihnachtsfeiern. Ihre Jugendnotschlafstelle "Juno" in Villach bietet am 24. Dezember wohnungslosen Jugendlichen eine Weihnachtsfeier und kleine Geschenke. Die Notschlafstellen haben auch über die Feiertage geöffnet, wie das "Häferl" in Wien (ab 25. Dezember) und das "Öf(f)'n-Stüberl" in Linz (ab 26. Dezember). Geöffnet haben am 24. Dezember auch Wärmestuben der Caritas wie jene in Linz (Dinghoferstraße 54/Goethestraße 46) oder das Caritas-Café in Feldkirch (Wohlwendstr. 1).
Bereits Tradition hat die Weihnachtsfeier für Einsame und Notleidende am Heiligen Abend in der Dompfarre St. Stephan. Ab 17 Uhr findet im Curhaus (Stephansplatz 3, 1010 Wien) ein gemeinsames Festessen statt.
Besondere Aktionen rund um Weihnachten finden auch in zahlreichen Pfarren Österreichs statt. So unterstützt die Pfarre Mülln (Sbg.) unter dem Motto "ArMut teilen" - u.a. in Kooperation mit der Vinzenzgemeinschaft Mülln, Alpha Österreich und "NEOS" - armutsbetroffene Familien mit Weihnachtsgeschenken, die bei einer Feier am Freitag (20. Dezember) überreicht werden.
Auch in zahlreichen Ordensgemeinschaften wie etwa bei den Franziskanern oder den Barmherzigen Schwestern sowie in vielen Sozialeinrichtungen haben Weihnachtsfeiern für und mit Menschen in Not eine lange Tradition.
Quelle: kathpress