Scheuer erhofft sich Weiterentwicklung bei Frauen-Diakonat
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer erhofft sich, dass das erwartete Papst-Schreiben im Anschluss an die Amazonien-Synode eine Weiterentwicklung in Richtung Diakonat für die Frau bringen und festhalten wird, "dass bewährte verheiratete Männer Priester werden können". Das betonte er am Dienstag in einem Weihnachts-Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten". Das Grundproblem bleibe jedoch: "Wie werden Menschen, auch jüngere, davon beseelt, sich für das Evangelium einzusetzen?"
Schwerer zu klären sei hingegen die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern. "Das ist eine tiefe Wunde, die ich nicht schließen kann", so der Bischof. Er verstehe die Sehnsucht von Frauen und das Verlangen in weiten Kreisen der Kirche. Das Votum der Tradition sage allerdings, es ist nicht möglich.
Ich bringe das zurzeit nicht zusammen und werde nicht an der Weltkirche vorbei Priesterinnen weihen.
Angesprochen auf die politische und gesellschaftliche Situation im Land, meinte Scheuer: "Ich glaube, dass nach dem Auf und Ab und Skandalen das Ganze wieder in ruhigeres Fahrwasser gekommen ist." Zu verdanken sei das u.a. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der ein "Ausgleicher" war, "der bedächtig vorangegangen ist und sich nicht unter Druck setzen ließ. Das hat mir auch Zuversicht und Hoffnung gegeben".
Von der künftigen Bundesregierung wünscht sich der Bischof vor allem eine ökosoziale Steuerreform. Das Gemeinwohl müsse stärker in den Blick gerückt werden.
Dazu gehören Generationengerechtigkeit, Fragen der Bildung und des Umgangs mit Migranten. Ich hoffe auch, dass das Soziale in eine gute Balance kommt.
Für die Gesellschaft wünscht sich der Bischof mehr Gelassenheit, denn von verschiedenen Seiten werde vermehrt Druck aufgebaut. "Das halte ich für keine gute Grundlage, um rechte Entscheidungen zu treffen." Im kirchlichen Bereich gebe es Druck von eher liberalen und von stark konservativen Kräften, "die beide Erwartungen auf mich projizieren".
Quelle: kathpress