Familienverband fordert Gesundheitspaket für Kinder
Der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien warnt vor einem "Gesundsparen" der medizinischen Versorgung auf Kosten von Kindern. Es brauche dringend eine Verbesserung der kindermedizinischen Versorgung und Planung" in der Bundeshauptstadt sowie ein umfassendes Gesundheitspaket für Kinder, "welches die Akutversorgung sicherstellt und allen Familien leistbare Therapien für ihre Kinder ermöglicht", wird die Vorsitzende des Verbandes, Barbara Fruhwürth, in einer Aussendung am Mittwoch zitiert.
Aktueller Anlass sind Berichte über die temporäre Schließung von Kinderambulanzen von Seiten des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), über die u.a. die Tageszeitung "Die Presse" am Mittwoch berichtete. Demnach hatte der KAV etwa für die Kinderabteilung im Krankenhaus Nord - Klinik Floridsdorf für die Zeit vom 8. bis 19. Jänner eine temporäre Schließung gemeldet und dies mit der Konsumation von Urlaub nach durchgehenden Diensten über die Feiertage begründet. Die kindermedizinische Versorgung bleibe jedoch gewährleistet, teilte der KAV in einer Aussendung mit.
Kritik äußerte Fruhwürth weiters an den "seit Jahren anstehenden Problemen", wie etwa Kinderarztpraxen ohne Nachfolge, fehlende Kinderärzte mit Kassenverträgen, Schließung von Kinderambulanzen in Ferien und an Wochenenden sowie fehlende Therapieplätze für Kinder. Gerade in der Kindheit sei eine gute, medizinische Versorgung aber wichtig, da hier "die Grundlage für das restliche Leben" gelegt werde. Eine gute medizinische Versorgung könne zudem auch "hohe Folgekosten für gesundheitliche Probleme im Erwachsenenalter" verhindern.
Ungerechtigkeiten herrschten aktuell außerdem bei der Finanzierung zahlreicher Therapien, die nicht oder nur teilweise von der öffentlichen Hand übernommen werden würden und mit langen Wartezeiten verbunden seien. "Therapien müssen allen Kindern zeitgerecht und finanziell verträglich zur Verfügung stehen. Die Gesundheit der Kinder darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen", mahnte die Vorsitzende.
Quelle: kathpress