Coronavirus: Stephansdom und Salzburger Dom verzichten auf Weihwasser
Der Wiener Stephansdom und der Salzburger Dom haben wegen des Coronavirus Vorsichtsmaßnahmen veranlasst: Um eine Übertragung des Covid-19-Virus möglichst zu verhindern, ist in den beiden Touristenmagneten vorerst das Weihwasser aus den Weihwasserbecken entfernt worden. Es handle sich um ein "erstes symbolisches Zeichen, da das Weihwasserbecken für viele Gläubige und Touristen die erste Kontaktstelle im Dom ist", und soll die Dombesucher beruhigen, erklärte Christian Herrlich, Kanzleileiter der Wiener Dompfarre, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "Kathpress" am Mittwoch. Als zusätzliche Maßnahme seien alle Priester und Kommunionspender dazu angehalten, sich vor und nach der Messe die Hände zu desinfizieren. Man wolle aber keine "Panikmache" betreiben, betonte Herrlich.
Maßnahmen gegen eine Epidemie sollten stets "abgestimmt und nicht aus der Hüfte geschossen" erfolgen, erklärte auch der Wiener Diözesansprecher Michael Prüller. Die Erzdiözese sei im Kontakt mit den Gesundheitsbehörden, um umgehend auf deren Aufforderung entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, betonte Prüller: Bis jetzt habe es aber noch keine Aufforderung vonseiten der Behörden gegeben.
Nach "Kathpress"-Recherchen verhalten sich auch die anderen Diözesen Österreichs ähnlich. "Wir sind in engem Kontakt mit den zuständigen Stellen im Land Tirol und werden zum gegebenen Zeitpunkt entsprechende Maßnahmen setzen", meinte etwa Michael Gstaltmeyr, Pressereferent der Diözese Innsbruck.
Auch die Diözese Linz befindet sich aktuell in Abstimmung mit der Landessanitätsdirektion. Zum jetzigen Zeitpunkt seien aber noch keine Maßnahmen geplant, informierte Diözesansprecher Michael Kraml. Man könnte sich nach derzeitigem Gesprächsstand aber eine zweistufige Vorgangsweise vorstellen: Anfangs sollten allgemeine Empfehlung und Information über sinnvolle Verhaltensweisen erfolgen; erst als zweite Maßnahme wolle man Anordnungen bezüglich Weihwasser, Mundkommunion und Friedensgruß über das Ordinariat an die Priester und Pfarren geben.
Als Teil des Bundesheers halte sich das Militärordinariat in Bezug auf das Covid-19-Virus an die vom Bundesheer empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneempfehlungen, hieß es seitens der Militärdiözese. Darüber hinaus seien derzeit aber keine Einschränkungen von Messfeiern und anderen liturgischen Handlungen vorgesehen.
Salzburger Dom setzt auf Hygienemaßnahmen
Weiter gehende Maßnahmen hat bislang nur der Salzburger Dom gesetzt. Damit die stark frequentierte Kirche "bestmöglich 'Corona-sicher' gemacht" wird, verzichte man dort auf die Mundkommunion und den Händedruck beim Friedensgruß, erklärte Domkustos Johann Reißmeier in einer Aussendung am Mittwoch.
Bis auf Weiteres werde im Dom nur mehr die Handkommunion praktiziert, so Reißmeier. Wer die Kommunion spendet, muss zudem im Vorfeld die Hände desinfizieren. Um Körperkontakt zu vermeiden, raten die Salzburger Domverantwortlichen beim Friedensgruß einstweilen zu einem Nicken oder Verbeugen statt des Händeschüttelns. Als weitere Hygienemaßnahme desinfizieren Mesner im Dom mehrmals pro Tag jene Stellen, die Gottesdienstbesucher oder Touristen häufig berühren, beispielsweise Türklinken und Handläufe. Die Erzdiözese Salzburg betont, dass sich diese Maßnahmen nur auf die Domkirche beziehen. Eine Ausweitung auf andere Kirchen sei derzeit nicht notwendig.
Quelle: kathpress