Bischofskonferenz tagt ab Montag im Zeichen der Corona-Krise
Aufgrund der Corona-Krise wird die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz von vier auf zwei Tage verkürzt und von Tirol nach Wien verlegt. Das hat der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Freitag gegenüber "Kathpress" erklärt. Der heimische Episkopat wird demnach am Montag, 16. März, im Wiener Erzbischöflichen Palais, unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn seine Beratungen beginnen, "die ganz im Zeichen der gegenwärtigen Corona-Krise und den Maßnahmen gegen die Pandemie stehen", so Schipka. Geplant sind u.a. Beratungen der Bischöfe mit Regierungsvertretern und Experten über die aktuelle Corona-Krise. Des Weiteren ist ab Montag in ganz Österreich das kirchliche Leben massiv reduziert, so werden öffentliche Gottesdienste weitgehend ausgesetzt.
Wichtiges Thema der Vollversammlung in Wien wird auch die Wahl des Vorsitzenden der Bischofskonferenz sein. Sie ist nötig, da Kardinal Schönborn im Blick auf seinen 75. Geburtstag seinen Vorsitz per 17. März zurücklegt und diesen Schritt durch ein entsprechendes Schreiben an die Bischöfe formal gesetzt hat. Die Bischofskonferenz muss daher bei ihrer Vollversammlung einen neuen Vorsitzenden wählen, der aus dem Kreis der Diözesanbischöfe kommen muss.
Im Juni 1998 übernahm Kardinal Schönborn vom damaligen Grazer Diözesanbischof Johann Weber den Vorsitz in der Österreichischen Bischofskonferenz, den er aufgrund mehrfacher Wiederwahl ohne Unterbrechung 22 Jahre lang innehatte. Zuletzt war Schönborn im November 2016 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden.
Bei den nun anstehenden Wahlen sind alle fünfzehn Mitglieder der Bischofskonferenz aktiv wahlberechtigt. Neben den neun Diözesanbischöfen und dem Militärbischof sind das auch die vier Weihbischöfe und der Abt von Wettingen-Mehrerau. Das Statut sieht eine Zweidrittelmehrheit der wahlberechtigten Mitglieder für die Wahl zum Episkopatsvorsitzenden vor. Ab dem dritten Wahlgang genügt die relative Mehrheit.
Neben Kardinal Schönborn gehören der Österreichischen Bischofskonferenz aktuell der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (63), die Diözesanbischöfe Benno Elbs (Feldkirch, 59), Hermann Glettler (Innsbruck, 55), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau, 56), Josef Marketz (Gurk-Klagenfurt, 64), Manfred Scheuer (Linz, 64), Alois Schwarz (St. Pölten, 67) und Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt, 56) sowie Militärbischof Werner Freistetter (66) an. Mitglieder sind außerdem die Weihbischöfe Hansjörg Hofer (Salzburg, 67), Anton Leichtfried (St. Pölten, 52), Franz Scharl (Wien, 61) und Stephan Turnovszky (Wien, 55) sowie der Mehrerauer Abt Vinzenz Wohlwend (50).
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz koordiniert und moderiert das Gremium nach innen und repräsentiert es nach außen. Er beruft die Vollversammlung ein, erstellt gemäß den Statuten die Tagesordnung und leitet die Sitzungen. Da er die Bischofskonferenz nach außen vertritt, ist es in der Regel der Vorsitzende, der die Öffentlichkeit über die Ergebnisse einer Vollversammlung informiert. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen grundsätzlich die Beziehungen zwischen Staat und Kirche auf nationaler Ebene.
Reduzierte Themenpalette bei Frühjahrs-Vollversammlung
Aufgrund der zeitlich gekürzten Tagung werden laut Schipka etliche ursprünglich geplante Themen nicht behandelt werden können. So entfällt beispielsweise der Studiennachmittag zur Situation an den Universitäten und theologischen Fakultäten. Aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus wird auch der öffentliche Gottesdienst mit den Gläubigen gestrichen, ansonsten ein Fixpunkt im Rahmen der Bischofskonferenz.
Erstmals an einer Vollversammlung des Episkopats wird der neue Kärntner Bischof Josef Marketz teilnehmen. Auf dem Programm der Bischöfe steht auch ein Treffen mit dem Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana.
Für die Medien findet zum Beginn der Vollversammlung ein Fototermin am Montag, 16. März, um 15 Uhr, im Wiener Erzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, statt. Die Vollversammlung endet am Dienstag, 17. März. Am selben Tag ist in Wien ein Medientermin geplant, bei der die Ergebnisse der Bischofskonferenz präsentiert werden. Nähere Angaben zu Zeit und Ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.
(Website: www.bischofskonferenz.at)
Quelle: kathpress