Kirchliches Jahreshighlight im Burgenland verschoben
Das kirchliche Jahreshighlight im Burgenland muss wegen der Corona-Krise auf das kommende Jahr verschoben worden: Am 1. Juni hätte das Fest der Diözese Eisenstadt zum 60-Jahr-Jubiläum stattfinden sollen. Es wird auf den Pfingstmontag 2021 (24. Mai) verschoben, teilte die Diözese am Samstag mit. Die Verschiebung des Jubiläumsfestes gab Bischof Ägidius Zsifkovics in einem Osterbrief an die Gläubigen im Burgenland bekannt, der in der aktuellen Ausgabe der diözesanen Kirchenzeitung "martinus" erschien.
"Liebe Schwestern und Brüder, ich hätte Euch alle gerne heuer am Pfingstmontag, dem 1. Juni 2020, zum Jubiläum '60 Jahre Diözese Eisenstadt' als Diözesanfamilie im Schlosspark in Eisenstadt willkommen geheißen. Alle kennen wir die Umstände, warum dieses Fest verschoben werden muss", schrieb Zsifkovics. Es werde am Pfingstmontag 2021 im Schlosspark in Eisenstadt "auch als Fest der gemeinsam überwundenen Krisenzeit" gefeiert.
Im Mittelpunkt der Feier solle die Dankbarkeit stehen. Sie gelte auch jenen, "die unsere Diözese aufgebaut, mit ihren Talenten bereichert und durch gute wie auch schwierige Zeiten bis heute in den Pfarren und Filialgemeinden mitgestaltet und mitgetragen haben".
Auch auf Verschiebungen im kulturellen Bereich ging die Diözese ein: Am 8. Juli hätte im Römersteinbruch von St. Margarethen die Premiere von Giacomo Puccinis Oper "Turandot" stattfinden sollen. Dieser Termin sowie alle weiteren Aufführungsabende werden laut der Aussendung in die Spielsaison 2021 verschoben, bereits gekaufte Karten können kostenlos umgetauscht werden.
Gegen Angstmacher in Gesellschaft und Kirche
Angesichts der Corona-Pandemie, die viele Menschen mit Angst konfrontiert, richtete der Bischof in seinem Osterbrief den Blick auf die Bedeutung des Christentums als "eine Religion, die von der Angst befreit". Dementsprechend erinnerte Zsifkovics an die zentrale Osterbotschaft und die Gewissheit, dass "der Auferstandene mit uns ist - in unseren Ölbergnächten, auf unseren Emmauswegen und in diesen Krisenzeiten."
"Wenn wir Angst nähren, wird sie immer größer werden. Wenn wir hingegen Glauben und Hoffnung pflegen, werden diese wachsen, werden wir Ängste besser bewältigen und sogar ablegen", ermutigte der Eisenstädter Bischof. Kritische Worte richtete er an all jene, die Angst verbreiten, unverantwortlich handeln und manipulieren: "Unsere Heimat, Europa, die Welt braucht keine Populisten, sondern vielmehr Menschen, die keine Angst haben und die keine Angst machen!" Zsifkovics distanzierte sich aber auch von jenen, die in der Vergangenheit und Gegenwart durch die Kirche einen angstbesetzten Glauben vermittelten.
Für Christen sei der Sonntag ein Tag gegen Angst und Isolation: "Werden wir uns dessen wieder bewusst und halten wir trotz vieler anderer Angebote den Sonntag, und sei es, indem wir in Zeiten von Präventionsmaßnahmen auf Gottesdienstfeiern in den Medien zurückgreifen", appellierte Zsifkovics.
75 Jahre Eisenstädter Kirchenzeitung
Von der Corona-Krise betroffen ist auch das Jubiläum "75 Jahre Eisenstädter Kirchenzeitung" des Burgenlandes". Seit dem Ende des Jahres 1945 erschien der "St. Martins-Bote" als Beilage zum "Wiener Kirchenblatt" für die Katholiken des Burgenlandes. Prälat Johannes Kodatsch, der den "Martinsboten" leitete, wandelte ihn im Jahr 1947 in eine selbständige Zeitung um. Im Laufe der folgenden 20 Jahre entwickelte sich der "St. Martins-Bote" sehr gut. Mit einer Auflage von 26.000 Exemplaren war er die auflagenstärkste Zeitung des Burgenlandes. Modernisierungsbestrebungen führten dazu, dass der "St. Martins-Bote" im Jahr 1966 wieder der Wiener Kirchenzeitung einverleibt und fortan unter dem Namen "Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt" geführt wurde.
Nach dem plötzlichen Unfalltod Kodatschs übernahm Josef Rittsteuer die Leitung der Redaktion, 1989 dann Franz Buchberger. 2010 erfolgte neuerlich ein großer Wechsel. Die Kirchenzeitung wurde Teil der Kirchenzeitungs-Kooperation mit den Kirchenzeitungen der Diözesen Linz, Innsbruck und Feldkirch. Damit verbunden war ein erneuertes Layout. Mit dem neuen Namen "martinus" kehrte die Zeitung, deren Chefredakteur seit 2014 Franz Josef Rupprecht ist, wieder zu ihren Wurzeln zurück.
Quelle: kathpress