
Trauer um Pionier des Opus Dei in Österreich
Das Opus Dei trauert um einen seiner ersten in Österreich wirkenden Priester. Der Kirchenrechtler Luis Gorostiza, der 25 Jahre lang Ehebandverteidiger am Wiener Erzbischöflichen Metropolitan- und Diözesangericht war, ist am Dienstag in einem Wiener Spital 85-jährig nach langer Krankheit verstorben. Der geborene Baske baute am Fundament für das Opus Dei in Österreich mit, wohin er von dessen Gründer Josemaria Escriva de Balaguer gleich nach der Priesterweihe 1958 mit einem weiteren Priester und einer Handvoll Laien entsandt worden war.
Gorostiza studierte in Rom und Madrid Kirchen- und Zivilrecht. Als Jungpriester in Wien wurde er von Kardinal Franz König zunächst zum Studentenseelsorger der juridischen Fakultät ernannt, 1963 zum Konsiliarius (heute Regionalvikar) des Opus Dei, das damals u.a. ein Studentinnenheim in Wien-Währing und ein Seelsorgezentrum in Wien-Wieden führte und 1964 das Studentenheim Birkbrunn eröffnete.
Nach zehnjährigem Graz-Aufenthalt ab 1984 übernahm er in Wien die Funktion des Ehebandverteidigers am Erzbischöflichen Metropolitan- und Diözesangericht, wo man laut Angaben der Personalprälatur seine "Klugheit, tiefe Menschenkenntnis und Ausgewogenheit im Urteil" sehr schätzte. Gorostiza war zudem als Prediger, Beichtvater und Vizerektor in der Wiener Peterskirche tätig, deren Seelsorge Kardinal König 1970 den Priestern des Opus Dei übertragen hatte. 2007 bekam er den Ehrentitel "Monsignore" verlieren.
Das 1928 von dem spanischen Geistlichen Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975, 2002 heiliggesprochen) gegründete Opus Dei zählt nach dem Päpstlichen Jahrbuch aktuell rund 93.000 Laienmitglieder und über 2.100 Priester, die in 1.980 Zentren weltweit tätig sind; in Österreich sind es 400 Mitglieder und 20 Priester. Erklärtes Ziel ist das persönliche Streben nach Heiligkeit im Alltag nach einem streng disziplinierten Tagesablauf. Seit 1982 ist die Gemeinschaft in der Form einer sogenannten Personalprälatur (Prälatur vom Heiligen Kreuz) organisiert, die bestimmte Merkmale einer Diözese übernimmt.
Quelle: kathpress