Filzmaier: Kirche muss gesellschaftspolitisch aktiv sein
Die Kirche muss ein gesellschaftspolitischer Akteur zu sein, sonst verfehlt sie ihre Aufgabe. Davon ist der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier überzeugt. Im Interview der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" präzisierte er, dass er damit kein parteipolitisches Engagement meine, die Kirche versuche aber Werte und Religion zu vermitteln und "sie würde ja alles falsch machen, wenn sie sich dazu nicht auch gesellschaftspolitisch äußert". Das sei in letzter Zeit in seiner subjektiven Wahrnehmung auch mehr geworden, gerade durch Kardinal Christoph Schönborn, so Filzmaier. Nachsatz: "Und das halte ich auch für richtig."
Auf Papst Franziskus angesprochen hob der Politologe, der selbst keiner Religionsgemeinschaft angehört, dessen hohe Symbolwirkung in seinem Auftreten hervor. Er sehe das positiv, so Filzmaier:
Wir alle sind in der Mediendemokratie angekommen und das sollte auch der Heilige Vater tun - und der jetzige tut das mehr als alle Vorgänger.
Bereits bei anderen Gelegenheiten hatte der für den ORF als Kommentator tätige Politikwissenschaftler befürwortet, dass sich die Kirche im gesellschaftspolitischen Diskurs einbringt. "Wer, wenn nicht christliche Amtsträger haben am allermeisten die Aufgabe, Menschenrechte und ein soziales Miteinander politisch zu fordern?", so seine rhetorische Frage vor rund einem halben Jahr in der "Kronen Zeitung". Als Beispiele nannte Filzmaier damals die Karfreitag-Debatte und "unmenschliche" Entscheidungen in der Asylpolitik.
Das gesamte "Sonntag"-Interview mit Peter Filzmaier, in dem es überwiegend um sein jüngstes, seiner Sportleidenschaft gewidmetes Buch "Atemlos" geht, wird auf auf "radio klassik Stephansdom" am Freitag, 15. Mai, um 17. 30 Uhr und nochmals am Sonntag, 17. Mai, um 17.30 Uhr ausgestrahlt.
Quelle: kathpress