Kardinal in "heute"-Kolumne:
"Es gibt keinen Grund, die Erde verwüstet zu hinterlassen"
Kardinal in "heute"-Kolumne:
"Es gibt keinen Grund, die Erde verwüstet zu hinterlassen"
Zum nachdrücklichen Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung hat Kardinal Christoph Schönborn aufgerufen und dabei den Zusammenhang mit der Coronakrise herausgestrichen. "Wir sind nur Gast auf Erden, das lässt uns Corona deutlich spüren. Doch ist das kein Grund, die Erde verwüstet zu hinterlassen", schreibt Schönborn in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute".
Der Wiener Erzbischof erinnerte auch an das Ende März stattgefundene Gebet von Papst Franziskus für ein Ende der Pandemie: "Allein auf dem großen Petersplatz. Im strömenden Regen." Dieses Bild habe viele Menschen bewegt, schrieb Schönborn: "Was tun angesichts der Krise?" Der Papst habe mit Gottvertrauen geantwortet und dennoch deutliche Worte gefunden: "Wir dachten, immer gesund bleiben zu können in einer kranken Welt."
Die Sorge um den größten Patienten, die kranke Welt, liege Papst Franziskus besonders am Herzen. Mit seiner Enzyklika "Laudato si" setze er sich seit fünf Jahren für die Bewahrung der Schöpfung, mehr Klimagerechtigkeit und eine nachhaltige Wirtschaft ein. Schönborn: "Wir spüren, dass es nicht weitergehen kann wie bisher: Im Vorjahr wurden weltweit 11,9 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört. Die Artenvielfalt ist bedroht, Dürren und Naturkatastrophen setzen uns zu."
Der Wiener Erzbischof appellierte mit den Worten von Papst Franziskus zu einer ökologischen Trendwende: "Es liegt an uns, den Trend umzukehren und auf eine bessere, gesündere Welt zu setzen, um sie den künftigen Generationen als Erbe zu hinterlassen. Alles hängt von uns ab; wenn wir es wirklich wollen."
Quelle: Kathpress