Katholische Jungschar: Lockerungen kamen für Sommerlager zu spät
Für viele Angebote der Katholischen Jungschar in den Sommermonaten ist die Lockerung der Corona-Vorsichtsmaßnahmen am 14. Juni durch die Regierung zu spät gekommen. Denn die Planung etwa eines Sommerlagers braucht eine gewisse Vorlaufzeit, wies Bundesvorsitzende Barbara Grüner am Donnerstag im Gespräch mit Kathpress hin. Auf Bundes- und Diözesanebene wurden daher alle Veranstaltungen für diesen Sommer abgesagt, da die meisten für eine höhere Teilnehmerzahl geplant waren. Es habe sich gezeigt, dass Kinder und Jugendliche "auf der Prioritätenliste der Regierung ganz weit unten" rangierten, kritisierte Grüner. Unklarheiten in der aktuellen Verordnung führten oft dazu, "dass sich Ehrenamtliche die Verantwortung nicht zutrauen".
Die aktuelle Situation bedeute allerdings nicht, dass Jungschar-Angebote im Sommer ganz entfallen. "Für Pfarren, in denen das Sommerlager heuer ausfallen muss, haben wir uns alternative Ideen überlegt, die die Eltern in ihren Betreuungspflichten im Sommer entlasten und den Kindern etwas Abwechslung in ihrem Alltag bringen", teilte die Jungscharvorsitzende mit. In einigen Pfarren finde das Sommerlager-Programm heuer zum Beispiel ohne Übernachtung statt, es gebe Tagesbetreuung an mehreren Tagen im Freien oder freie Stationen im Ort, die die Kinder über mehrere Wochen nutzen können. Und die "klassischen Jungscharstunden" finden unter Einhaltung der Auflagen schon jetzt wieder statt.
Programm gebe es auch online: "Unsere Gruppen waren bereits in den letzten Wochen sehr aktiv, haben sich digital organisiert und sich online zur Jungscharstunde getroffen", berichtete Grüner. Auch Schulungen werden teilweise online angeboten oder wurden in den Herbst verschoben. Nur in einigen Diözesen ist es möglich, Schulungen unter Berücksichtigung aller Sicherheitsmaßnahmen auch in physischer Präsenz durchzuführen.
"Gerade für Kinder waren die Corona-Maßnahmen der letzten Wochen und Monate sehr belastend. Umso wichtiger ist es, dass sie nun im Sommer gemeinsam mit anderen Kindern Zeit verbringen und sich erholen können", betonte Grüner.
Quelle: kathpress