Immer mehr Schulen für spirituell fundierte Nachhaltigkeit
Viele Ziele der zuletzt vieldiskutierten Volksbegehren zum Klimaschutz und zum Ethikunterricht setzt das von Österreich ausgegangene internationale Bildungsnetzwerk "Pilgrim" seit vielen Jahren um: "Als einziges Schulkonzept seiner Art bietet 'Pilgrim' die religiös-ethisch-philosophische Dimension bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Unterrichtsfächern an", wies der Initiator des interreligiösen Netzwerkes, Johann Hisch, am Dienstag gegenüber Kathpress hin. Bereits 262 Mitglieder in zahlreichen Ländern sind eingebunden, die Palette jener Einrichtungen, die sich Nachhaltigkeit im Einklang mit Ökonomie und sozialer Sensibilität, getragen von einer spirituellen Sichtweise, auf die Fahnen heften, reicht von Hochschulen über unterschiedlichsten Schulen bis hin zu Kindergärten.
Zertifiziertes Mitglied kann werden, wer mindestens ein themenübergreifendes Projekt bzw. eine fächerübergreifende Schulaktion im Bereich Ökologie-Ökonomie-Soziales verbunden mit Spiritualität durchführt und dokumentiert. Im Rückblick auf das abgelaufene 17. Jahr des Bestehens des "Pilgrim"-Netzwerks teilte Hisch mit, dass wegen der Covid-19-Situation die sonst üblichen Zertifizierungen heuer nicht stattfinden konnten. Um die Schüler und Lehrkräfte in ihren Projekten zu bedanken und ihnen zusätzlichen Motivationsschub zugeben, gebe es "Prä-Zertifizierungen".
Davon betroffen ist auch die erste evangelische Pfarre, die mit "Pilgrim" kooperiert - jene in Bruck an der Leitha & Hainburg an der Donau. Ihr Projekt "Zukunftsfähiges Leben in unserer Pfarrgemeinde" setzte Akzente für Natur im Garten, für Carsharing sowie Radeln in die Kirche; besonders auch Jugendliche hätten sich dabei eingebracht, freute sich Hisch. Ebenso habe "Pilgrim" die Mittelschule Plankenmais im 22. Wiener Bezirk prä-zertifiziert, die mit dem Thema "Fairtrade - Kann ich die Welt retten?" punktete. Diese beiden Institutionen und alle weiteren Schulen werden für die nächste Zertifizierung im Juni 2021 eingeladen, kündigte der "Pilgrim-Vater" an.
Zusammenarbeit mit dem Vatikan
Fünf Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika "Laudato si" will "Pilgrim" mit dem vatikanischen Dikasterium für die menschliche Entwicklung zusammenarbeiten. Dessen Leiter, Kurienkardinal Peter Turkson, hatte 2018 in Wien bereits bei der 15-Jahr-Feier des Netzwerks für "Integral Ecology" und "Integral Spirituality" geworben, erinnerte Hisch. Der an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems eingebundene pädagogische Bereich von "Pilgrim" mit dem Zentrum "Bildung für nachhaltige Entwicklung und Spiritualität" soll die besondere Verbindung mit den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) mit der Umweltenzyklika von Papst Franziskus herausarbeiten, kündigte Hisch an. (Infos: www.pilgrim.at)
Quelle: kathpress