Langzeit-Generalvikar Städtler seit 70 Jahren Priester
Die Diözese Graz-Seckau feiert eine ihrer verdienstvollsten Priesterpersönlichkeiten: Am kommenden Sonntag, 5. Juli, findet um 17 Uhr eine Festmesse anlässlich des 70-Jahre-Priesterjubiläums von Prälat Leopold Städtler im Grazer Dom statt. Als Generalvikar hat der 95-Jährige die Geschicke der katholischen Kirche in der Steiermark über Jahrzehnte geprägt. Städtler war von 1976 bis 1997 die rechte Hand des im Mai verstorbenen Bischofs Johann Weber.
Der am 23. April 1925 in Ligist (Steiermark) geborene Städtler studierte nach seiner Matura am Akademischen Gymnasium Graz, dem Kriegsdienst in der Wehrmacht und der Gefangenschaft bis 1950 Theologie an der Universität Graz. Zum Priester wurde er am 2. Juli 1950 im Grazer Dom durch Bischof Ferdinand Stanislaus Pawlikowski geweiht. Nach 13 Kaplansjahren war er von 1964 bis 1972 erster Pfarrer von St. Magdalena in Judenburg. Danach wurde Städtler Mitglied im Grazer Domkapitel, dessen Vorsitz er 1989 als Dompropst übernahm. Am 1. September 1976 ernannte ihn Bischof Weber zum Generalvikar.
Den Wechsel 1970 ins Generalvikariat habe sich Städtler zunächst nicht zugetraut, erzählte er auf der Diözesanwebsite; "doch Bischof Johann blieb hartnäckig und wenn sich der Bischof etwas wünscht, dann macht man das". Als Generalvikar führte Städtler die Bau-, Finanz- und Pastoralplanung ein und unterstützte den Bischof beim Etablieren von Ordensschwestern als Seelsorgehelferinnen, Pastoralassistentinnen und Gemeindeleiterinnen in verwaisten Pfarren. "Ein verwaister Pfarrhof ist ein Problem. Mit der Beauftragung der Ordensfrauen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht", erzählte der Prälat.
Städtler blickte auch auf prägende Kriegserlebnisse zurück, die ihn zum Weg ins Priestertum motivierten: "Einmal wurde neben mir ein Kamerad von einem Scharfschützen getötet. Das hätte auch ich sein können. Im NS-Regime zählte ein Mensch nichts... Ich wollte etwas machen, damit sich die Menschen besser verstehen."
Leopold Städtler wurde für sein Wirken mehrfach ausgezeichnet: Er ist Päpstlicher Ehrenprälat und erhielt 1985 das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
Quelle: kathpress