Vor EU-Gipfel
Landau warnt vor Kürzung des Europäischen Sozialfonds
Vor EU-Gipfel
Landau warnt vor Kürzung des Europäischen Sozialfonds
Caritas-Präsident Michael Landau hat im Vorfeld des EU-Gipfels der Staats- und Regierungschefs (17./18. Juli) in Brüssel davor gewarnt, den Europäischen Sozialfonds zu kürzen. Landau sprach in einer Aussendung am Donnerstag von "Schicksalstagen für Europa", die entscheidend sein werden "für die Zukunft Europas und den sozialen Zusammenhalt auf dem Kontinent". Im Zuge des Gipfels soll u.a. der Europäische Sozialfonds (ESF+) um über 20 Milliarden Euro im Vergleich zur aktuellen Förderperiode gekürzt werden.
Für Landau - er ist auch Präsident von Caritas Europa - ist dies kein gangbarer Weg. Auch wenn der geplante Wiederaufbauplan für Europa nach der Corona-Pandemie wichtige Weichen in puncto Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung setzt, gehe es um die Frage, "ob die EU-Mitgliedsstaaten willens und in der Lage sind, den Gedanken der Solidarität zu stärken und einen sozialen Lockdown in Europa zu verhindern.
Der Caritas-Präsident appellierte an die österreichische Bundesregierung, sich aktiv für den geplanten Wiederaufbauplan starkzumachen und sich auch für eine Aufstockung des ESF einzusetzen. Der Fonds werde "auch in Österreich substanziell wichtig sein, um die sozialen Folgen der Pandemie wirksam zu bekämpfen und etwa jungen arbeitslosen Menschen wieder Perspektive und Hoffnung zu geben", prognostizierte Landau.
Die österreichische Delegation sollte sich vor Augen halten, dass der Wiederaufbauplan nicht nur Ländern wie Italien oder Spanien dabei helfe, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen, so der Caritas-Präsident. Es sei für Österreich wie auch für ganz Europa entscheidend, die Folgen der Pandemie wirksam in den Griff zu bekommen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Die vergangenen Wochen und Monate hätten gezeigt, dass globale Herausforderungen ein gemeinsames europäisches Handeln im Geist der Verantwortung und Solidarität erfordern.
Für Österreich forderte Landau einmal mehr ein Anheben der Ausgleichszulage auf 1.000 Euro. "Dies würde Mindestpensionistinnen und -pensionisten, aber etwa auch arbeitslosen Menschen helfen", so Landau.
Quelle: Kathpress