Bibelwerk bietet "Musikhappen" mit Bezug zur Heiligen Schrift
Das Katholische Bibelwerk Österreich nutzt für seine Reihe "Musikhappen" die musikwissenschaftliche Kompetenz seiner Direktorin Elisabeth Birnbaum: Die aktuelle, auf der Website mit YouTube-Hörbeispielen abrufbare Ausgabe widmet sich dem Thema Schöpfung. Wie in vorangegangenen Schwerpunkten sollen biblische Hintergründe zu Kompositionen aus allen Epochen aufgezeigt werden. Die Schöpfungsgeschichten aus dem Buch Genesis hätten Musiker immer wieder fasziniert und inspiriert, wies die aus einer Wiener Musikerfamilie stammende studierte Sängerin Birnbaum hin. Vorgestellt werden Werke von Haydn bis Copland.
Das wohl bekannteste Stück mit Bezug auf die Schöpfung ist wohl Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung". Haydn hält sich in der Reihenfolge der Schöpfungstage an die biblische Vorlage, die Rezitative sind zu weiten Teilen wörtlich aus Kapitel 1 der Genesis übernommen. In den Arien verarbeitet er dann immer wieder Gedanken und Bilder aus John Miltons (1608-1674) epischem Gedicht "Paradise Lost", wie die Bibelwerksdirektorin hinweist: Milton stellt den Sündenfall des ersten Menschenpaares in den Vordergrund und schildert ihn aus der Sicht des Satans.
Der russische Komponist Anton Grigorjewitsch Rubinstein (1829-1894) schrieb eine "religiöse Oper" zum Schöpfungsstoff. In der szenischen Fassung, die Rubinstein sich ursprünglich wünschte, war es so gut wie unmöglich, das Stück auf die Bühne zu bringen. In konzertanter Fassung wurde es zu Rubinsteins Lebzeiten jedoch oft gespielt. Die Premiere dirigierte Franz Liszt in Weimar. Danach dirigierte Rubinstein das Stück oft selbst.
Die beiden weiteren präsentierten Werke sind jüngeren Ursprungs: Der US-Amerikaner Aaron Copland (1900-1990) vertonte in seiner Kantate "In the beginning" für gemischten Chor und Mezzosopran-Solo den Text von Gen 1,1-2,7 und verwendet dabei Wort für Wort den biblischen Text. Die jüngste Komposition war ein Auftragswerk anlässlich des 200. Jahrestag der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1976): In"Paradise Lost" greift der polnische Komponist Krzystof Penderecki (1933-2020) ebenfalls auf die Vorlage von John Miltons gleichnamigem Gedicht zurück.
Die bisherigen "Biblischen Musikhappen" des Katholischen Bibelwerks griffen Themen wie "Peter und Paul", "Gott im Feuer"oder aber Einzelwerke wie Georg Friedrich Händels "Messias" oder "Jesu, meine Freude" von Johann Sebastian Bach auf.
(Infos: www.jahrederbibel.at/musikhappen/schoepfung)
Quelle: kathpress