Kirche und Social Media: Digital-Expertin sieht Aufholbedarf
Dass die evangelische und die katholische Kirche noch Aufholbedarf haben, wenn es um Social Media geht, hat die Journalistin und Digital-Expertin Ingrid Brodnig in der Ö1-Radiosendung "Religion aktuell" (Montag) dargelegt. "Es gibt zwar das eine oder andere innovative Projekt, das große Ganze erkenne ich aber nicht", so Brodnig. Im Vergleich zur gesellschaftlichen Bedeutung, die die Kirche in der Gesellschaft hat, sei sie bei Weitem nicht so aktiv auf Social Media als sie es sein könnte.
Gesichter "funktionierten" in den Social Media besser als Gebäude. Wer personelle Themen in den Vordergrund stellt, habe bessere Chancen auf Erfolg, so Brodnig. Die Kirche solle zeigen, was sie leistet:
Für viele Menschen ist Kirche ein Wir-Gefühl, eine Community. Und Social Media funktioniert über Communities, wo Leute sagen, da gehöre ich dazu, da fühle ich mich zu Hause.
Ein Irrglaube sei es allerdings, zu denken, via Social Media viele neue und junge Menschen ansprechen zu können. Vielmehr gehe es um das Festigen der sowieso schon Interessierten, so die Digital-Expertin.
Ich kann auf Social Media auch jene Leute erreichen, die mich mögen, aber mal seltener zum Gottesdienst gehen.
Man könne sich also in Erinnerung rufen. Insgesamt sei Social Media sei aber nur ein kleines Beiboot. Um das komplette Image des großen Bootes der Kirche modernisieren zu können, brauche es mehr, so Brodnig.
Quelle: kathpress