Mariendom Linz: Turmhelmsanierung in Intensivphase
Die Sanierungsarbeiten am Linzer Mariendom befinden sich in einer neuen Intensivphase: In einer Höhe von rund 85 Meter wurde in den vergangenen Wochen an detailreichen Zierelementen des Turmhelms gearbeitet, teilte die Initiative "Pro Mariendom" am Freitag mit. Acht große Kreuzblumen wurden zerlegt, vor Ort restauriert und ergänzt und anschließend wieder zusammengebaut. Herausfordernd gestaltet sich im unteren Teil des Turmhelmes auch die Arbeit an den Steinfugen, die in den 1970er-Jahren mit spröde gewordenem Silikonmaterial saniert wurden und nun durch mineralischen Fugenmörtel ersetzt werden.
Die Moose und Flechten auf der "Wetterseite" im Nordwesten des Mariendoms werden mittels leichter Sandstrahlung und Wasserdruck entfernt und die Steinoberfläche somit schonend gereinigt. Anschließend wird durch sorgfältige und feine Retusche für eine ausgewogene und natürliche Optik der neuen Oberfläche gesorgt.
Insgesamt sind laut "Pro Mariendom" seit Beginn der Turmhelmsanierung im Team der Dombauhütte bisher knapp 15.000 Arbeitsstunden angefallen. Aktuell arbeiten acht Steinmetze und Bildhauerinnen am Turm. Nach derzeitiger Planung sollen die Arbeiten am Turmhelm der flächenmäßig größten Kirche Österreichs im Herbst 2021 abgeschlossen werden.
Ein nächstes großes Restaurierungsprojekt ab Frühling 2021 betrifft die historisch wertvollen Glasfenster im Mariendom, die teilweise immer noch Kriegsschäden aufweisen. U.a. soll eine Schutzverglasung zur langfristigen Konservierung angebracht werden, eineinhalb Mio. Euro sind als Kosten veranschlagt. Und erstmals seit der Fertigstellung im Jahr 1913 wird heuer und 2021 die berühmte Domkrippe von Sebastian Osterrieder saniert. Dabei werden die farbgefassten Figuren und Stoffausstattungen gereinigt, restauriert und Fehlstellen ergänzt. Die Gesamtkosten betragen rund 250.000 Euro.
Benefizkonzerte mit Händel und Mozart
Bei der Finanzierung helfen Benefizkonzerte: Am 3. und 4. Oktober wird ab 20.30 Uhr das Programm "La Passione"präsentiert. Es vereint mit dem Ensemble "Pro Brass" und dem "Chor ad libitum" zwei hochkarätige Klangkörper. Präsentiert werden unter anderem Georg Friedrich Händels Feuerwerksmusik und Werner Pirchners "Fire-Water Music", als eines der Highlights wird Händels "Zadok the Priest" interpretiert - bekannt als "Champions-League-Hymne".
Am 14. November 2020 präsentiert die Dommusik gemeinsam mit dem Domchor und dem Collegium Vocale unter der Leitung von Josef Habringer das bekannte Mozart-Requiem - eines der meistgespielten Werke der Kirchenmusik. Der Reinerlös der Konzerte kommt der Sanierung des Mariendoms zugute. (Info und Tickets: www.promariendom.at)
Quelle: kathpress