#WirhabenPlatz #Moria
Pfarren setzen sich für Aufnahme von Moria-Flüchtlingen ein
#WirhabenPlatz #Moria
Pfarren setzen sich für Aufnahme von Moria-Flüchtlingen ein
Mit der Aktion "#WirhabenPlatz #Moria" plädieren mehrere Linzer Pfarren und Einrichtungen der katholischen Kirche in Oberösterreich für eine Aufnahme von Flüchtlingen aus dem niedergebrannten Lager Moria. Mit einer Installation aus leeren Stühlen u.a. vor dem Linzer Dom haben Pfarren des Dekanats Linz-Mitte dem Appell der Österreichischen Bischofskonferenz zur "Aufnahme eines fairen Kontingents von Flüchtlingen aus Moria" Nachdruck verliehen. Angeschlossen haben sich der Aktion auch der Vorstand der Katholischen Aktion der Diözese Linz und der Bereich "mensch & arbeit", KAB und Betriebsseelsorge des Pastoralamtes, teilte die Diözese am Freitag in einer Aussendung mit.
Zudem weisen die Initiatoren - darunter die Pfarren Linz-St. Konrad, Linz-St. Severin, Linz-St. Peter und Treffling - darauf hin, dass allein in der Grundversorgung derzeit rund 700 Betten frei seien und das Argument des sogenannten "Pull-Effekts", also des Anreizes zu weiterer Migration bei Aufnahme von Flüchtlingen, "empirisch nicht belegt" sei. In den kommenden Tagen werden sich laut Diözese Linz auch weitere Pfarren aus dem Dekanat Linz-Nord der Aktion anschließen.
Auch Diakonie widerspricht "Pull-Effekt"
Kritik an der ablehnenden Haltung der österreichischen Regierung gegenüber der Aufnahme von Moria-Flüchtlingen kommt auch von der evangelischen Diakonie. Eine Aufnahme von Menschen aus Moria würde keinen Anreiz für weitere Flüchtlinge darstellen, sich auf den Weg nach Europa bzw. Österreich zu machen, betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser laut einer Aussendung des "Evangelischen Pressedienstes" (epdö) vom Freitag. Der These vom "Pull-Faktor" fehle "jegliche empirische Grundlage", zitiert der epdö aus einem Gastbeitrag von Moser in der aktuellen Ausgabe der "Furche".
Auch das Argument, 2015 dürfe sich nicht wiederholen, sei nicht haltbar, da die Situationen heute und damals nicht vergleichbar seien. "Erstens kann die Aufnahme jetzt kontrolliert und geordnet passieren, Integrationsmaßnahmen können von Anfang an mitgeplant werden." Zweitens sei die Katastrophe von Moria "hausgemacht", so Moser. Die EU habe das Leid der Menschen dort selbst verursacht, in dem sie zugelassen hätte, dass aus dem als Übergangslösung geplanten Moria "ausgelegt für 3.000 Menschen, ein Elendsquartier für knapp 20.000" geworden sei.
Quelle: Kathpress