Kirche und Theologie: Lackner nimmt am "Limburger Gespräch" teil
Bereits zum 58. Mal hat am Montag der Austausch von Mitgliedern der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizer Bischofskonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschsprachigen Theologie stattgefunden, coronabedingt diesmal als Videokonferenz. Das sogenannte "Limburger Gespräch" stellte inhaltliche, strukturelle und personelle Fragen des Miteinanders von katholischer Kirche, kirchlicher Leitung und katholischer Theologie in den Mittelpunkt. Für die österreichische Bischofskonferenz nahm deren Vorsitzender Erzbischof Lackner am Gespräch teil.
Lackner unterstrich im Anschluss gegenüber Kathpress die Bedeutung, einen hochschulpolitischen Austausch auf theologisch hochkompetenter Ebene zu pflegen: "Kirche und Zeit brauchen eine profunde Reflexion über die menschendienliche Dimension des Glaubens jesuanischen Ursprungs. Diese ist gemeinsam auf allen Sinnebenen menschlichen Lebens zu erbringen." Die Limburger Gespräche würden hier einen unverzichtbaren Beitrag leisten.
Ein wesentlicher Diskussionspunkt des Gesprächs war der Prozess zur Qualitätssicherung der Priesterausbildung in Deutschland und dessen mögliche Konsequenzen für die wissenschaftliche Theologie und die theologischen Ausbildungsstandorte, wie die deutsche Bischofskonferenz in einer Aussendung mitteilte. Laut Bischof Michael Gerber (Fulda) sei eine Konzentration der Priesterausbildung auf einige Standorte angesichts der rückläufigen Zahlen der Kandidaten unumgänglich. "Die Priesterausbildung hat auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und muss so gestaltet werden, dass die Kandidaten auch künftig Erfahrungen machen können, die sie menschlich und spirituell reifen lassen", so Bischof Gerber weiter.
Zugleich wurde in der Diskussion aber auch die Bedeutung der wissenschaftlichen Theologie jenseits der Priesterausbildung hervorgehoben. Die Theologie sei über die Ausbildung von Priestern, pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder von Religionslehrkräften hinaus von vitaler Bedeutung für die Kirche, hieß es. Entscheidungen in der Frage um die Standortkonzentration angesichts ihrer weitreichenden Konsequenzen müssten auch künftig wohlüberlegt und diskutiert sein.
Am "Limburger Gespräch" nahmen neben rund 25 Professorinnen und Professoren u.a. auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und Bischof Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, teil.
Quelle: kathpress