Linz: Neuer Sammelband über NS-Gegner Johann Gruber erschienen
Einer beeindruckenden Priesterpersönlichkeit ist der neue Sammelband über den oberösterreichischen NS-Gegner Johann Gruber gewidmet. Die Herausgeber Thomas Schlager-Weidinger und Christoph Freudenthaler bündelten darin 20 Beiträge von Fachleuten, die Aspekte aus dem Leben und Martyrium des Reformpädagogen beleuchten, der am Karfreitag, 7. April 1944, im KZ Gusen ermordet wurde. Das Buch "Dr. Johann Gruber - Annäherung und Anstoß" ist Frucht des Forschungsprojekts, das die beiden Herausgeber im Auftrag der Pädagogischen Hochschule (PH) der Diözese Linz leiteten, hieß es in einer Aussendung der Diözese Linz.
In seinem Geleitwort zum Buch nannte der Linzer Bischof Manfred Scheuer die Erinnerung an Johann Gruber viel mehr als einen geschichtlichen Rückblick auf eine außergewöhnliche Biografie. "Sie ist vielmehr eine unser Glaubensverständnis vertiefende und deswegen zeitunabhängige Aktualisierung christlicher Existenz." Auch der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer und PH-Rektor Franz Keplinger würdigten das neue Buch und dessen Hauptfigur.
Der Sammelband analysiert das biografische, theologische und politische Profil Grubers und präsentiert auch künstlerische Arbeiten, die von seinem Wirken angeregt wurden - darunter auch das Siegerprojekt eines Kunstwettbewerbs der PH, das zurzeit realisiert und am 9. April 2021 feierlich eingeweiht wird. Das Buch erschien im Linzer Wagner-Verlag, umfasst 202 Seiten und kostet 23 Euro.
Johann Gruber (1889-1944) gab seinen entschlossenen Widerstand gegen das NS-Regime selbst im Konzentrationslager nicht auf und organisierte neben einer Häftlingshilfsorganisation im KZ auch eine Art Nachrichtendienst. Er wird als "Papa Gruber" bzw. als "der Heilige von Gusen" verehrt. (Info: www.dioezese-linz.at/papagruber)
Gedenken an Amstettner Bombenopfer
Im niederösterreichischen Amstetten wurde dieser Tage an jene Menschen - vor allem Zwangsarbeiter - gedacht, die am 16. März 1945 bei einem Bombentreffer auf einen Bunker in der Friedenstraße in Amstetten ums Leben kamen. Nach den Recherchen des Amstettner Stadtarchivars Thomas Buchner in Zusammenarbeit mit dem "Mauthausen Komitee" konnten die Namen von 60 Toten in den Sterbebüchern eruiert werden und diese wurden nun von der Stadtgemeinde Amstetten auf einer neu montierten Gedenktafel verewigt.
Es dürften jedoch wahrscheinlich mehr Tote gewesen sein, vermutlich mehr als 100. Die meisten der nun 60 bekannten Toten waren Zwangsarbeiter und darunter auch Kinder. Das jüngste Opfer war gerade erst zwei Monate alt. Die NS-Zwangsarbeiter dürften mehrheitlich aus osteuropäischen Ländern wie der Ukraine und Russland stammen.
Quelle: kathpress