Wien: Kirche nahm Abschied von früherem Dompropst Pichelbauer
Mit einem Requiem am Mittwoch in Wiener Neustadt hat die Erzdiözese mit Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze Abschied vom früheren Wiener Neustädter Dompropst Msgr. Karl Pichelbauer genommen. Es sei wichtig, dass man Menschen, die man schätze und die wichtige Dienste leisten, rechtzeitig danke, sagte Kardinal Schönborn; dies geschehe bedauerlicherweise oft nicht, und erst in einem Nachruf falle einem das ein, was früher hätte gesagt werden sollen, sagte der Wiener Erzbischof in seiner Predigt beim Requiem: "Wir sollen deshalb das gute Wort rechtzeitig sagen."
Er habe Karl Pichelbauer, der 73 Jahre alt wurde, seit 29 Jahren gekannt, erinnerte der Kardinal. Sein Tod sei überraschend gewesen, nachdem er erst im Sommer in den Ruhestand verabschiedet worden sei. Pichelbauer sei ein von vielen geliebter Seelsorger in den Städten Laa an der Thaya, Stockerau und Wiener Neustadt gewesen, und auch als Lehrer und Pädagogen im kirchlichen Schuldienst hätten ihn viele sehr geschätzt.
Karl Pichelbauer, der am 2. Dezember in Wiener Neustadt an Herzversagen starb, wurde am 29. November 1947 in Edlitz (Bezirk Neunkirchen) geboren. Er war Schüler an den diözesanen Gymnasien in Sachsenbrunn und Unterwaltersdorf und maturierte in Klosterneuburg. 1968 trat er ins Wiener Priesterseminar ein und wurde 1974 geweiht. Sein Weg als Priester führte ihn u.a. nach Mödling, Laa an der Thaya, Stockerau und schließlich nach Wiener Neustadt, wo er ab 2010 die Dompfarre mit ihren Teilgemeinden leitete. Überpfarrlich war er u.a. Dechant, Vikariatsjugendseelsorger und Geistlicher Assistent des Bauernbundes.
In seiner Zeit in Wiener Neustadt begleitete Karl Pichelbauer zahlreiche große Renovierungen in den Gotteshäusern der Stadt. In seine Zeit als Dompropst fiel zudem der Bau des neuen Bildungszentrums St. Bernhard nach dessen Verlegung vom alten Standort in die Dompropstei.
Am vergangenen 15. August war Pichelbauer mit einem Fest in den Ruhestand verabschiedet worden. Sein Nachfolger als Wiener Neustädter Dompropst ist Franz Xaver Brandmayr, der frühere Rektor des Kollegs Santa Maria dell'Anima in Rom.
Der Wiener Neustädter Dom ist neben der Votivkirche und Staatz eine der drei Propsteipfarren der Erzdiözese Wien. Die damit verbundenen Privilegien wurden im Fall von Staatz bereits 1766 vom Passauer Bischof vergeben, im Falle von Wiener Neustadt (1792) und der Votivkirche (1880) vom jeweiligen Wiener Erzbischof.
Quelle: kathpress