Hilfsorganisationen fordern Klimainvestitionen in Entwicklungshilfe
Eine Verringerung der Treibhausgasemissionen und verstärkte Investitionen in den Klimaschutz fordern die evangelischen Hilfsorganisationen Diakonie und "Brot für die Welt". Die Klimakrise bedeute schon jetzt für Millionen Menschen Dürre, Flut, Ernteausfall und Vertreibung: "Das müssen wir politisch mit der Reduktion von Treibhausgasen stoppen", forderte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in einer gemeinsamen Aussendung am Dienstag. "Wasser sichert Überleben, gute Ernten sichern Zukunft", so Moser. Wetterextreme würden die Zahl der weltweit in ihren Lebensgrundlagen bedrohten und vertriebenen Menschen kontinuierlich steigen lassen. Für die Betroffenen des Klimawandels seien schon jetzt zusätzliche Klimainvestitionen in der Entwicklungszusammenarbeit notwendig, appellierte Moser.
Das Klimavolksbegehren (KVB), das am Mittwoch, 13. Jänner, im Umweltausschuss des Nationalrats debattiert wird, zeige die Dringlichkeit auf, mit der Regierungen jetzt handeln müssten, so die beiden Hilfsorganisationen. Dabei sollen die Forderungen des KVB im Hohen Haus beraten werden, das in der Eintragungswoche vom 22. bis 29. Juni im letzten Jahr 381.000 Unterschriften erbracht hatte.
Folgen der Wetterextreme
Wetterextreme führten vor allem in Staaten mit niedrigem Einkommen zu mehr Opfern, noch größeren wirtschaftlichen Schäden und zu einer hohen Zahl Vertriebener, mahnten die NGOs. So hätten sich die wirtschaftlichen Schäden durch Wetterextreme seit 1980 verdreifacht. Auch die Zahl der Menschen, die aufgrund klimawandelbedingter Naturkatastrophen vertrieben werden, steige.
Schon jetzt seien Regionen wie Ostafrika von klimabedingten Schäden besonders betroffen. So waren etwa in Ostafrika Ende 2020 rund 2,5 Millionen Menschen von Überschwemmungen nach Starkregen bedroht. Auch die UNO rechnet in den nächsten 50 Jahren mit sechs Millionen zusätzlichen Flüchtlingen jährlich.
Als positives Beispiel gelungener Entwicklungszusammenarbeit nannte "Brot für die Welt" Wasserversorgungsprojekte in Kenia. In trockenen Gebieten könnten sich dadurch Frauen lange Wege zu Wasserstellen ersparen und es bleibe mehr Zeit für die Landwirtschaft, wodurch Familien besser über die Runden kommen, berichtete die entwicklungspolitische Aktion der Evangelischen Kirchen Österreichs. Mit dem zusätzlichen Einkommen könnten wiederum die Schulgebühren der Kinder finanziert werden.
Quelle: kathpress