Ordensschulen ohne Ordensleute: Worauf es ankommt
Ordensschulen ohne Ordensleute sind heuer eher die Normalität denn die Ausnahme. Umso mehr liege es an den Pädagoginnen und Pädagogen, das jeweilige Ordenscharisma, das die Schulen ausmacht, weiterzutragen und an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Das hat der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, Rudolf Luftensteiner, betont. Besonders herausfordernd: Die meisten Kinder und Jugendlichen seien nicht mehr kirchlich sozialisiert. "Wir müssen uns hier sehr engagieren, denn sonst wären wir keine Ordensschulen", so Luftensteiner. Er äußerte sich am Mittwoch im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Bundeskanzleramt, wo ihm für seine Verdienste um die Ordens- und katholischen Privatschulen Österreichs der Titel Hofrat verliehen wurde.
Das Ernennungsdekret erhielt Luftensteiner aus den Händen des Leiters des Kultusamtes, Florian Welzig. Auch dieser hob die wichtige Aufgabe der Ordensschulen hervor. Dahinter stehe mehr als nur Bildung. Gerade in Zeiten der Diversität und einer zunehmend heterogenen Gesellschaft sei die Vermittlung einer Gesamtsicht auf den Menschen von unschätzbarem Wert.
Luftensteiner (Jahrgang 1957) arbeitete anfangs seiner beruflichen Laufbahn als Religionslehrer und war auch in der Religionslehrerfortbildung aktiv. Zudem war er freier Mitarbeiter im ORF in der Abteilung Religion. Von 2000 bis 2002 war Luftensteiner Abteilungsleiter für Katholische Privatschulen der Erzdiözese Wien und Privatschulreferent für das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung der Österreichischen Bischofskonferenz. Von September 2002 bis 2007 übernahm er die organisatorische und pädagogische Leitung der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs und fungierte von 2007 bis 2016 als deren Geschäftsführer.
Mit 1. Jänner 2016 wurde Luftensteiner Leiter des neu geschaffenen Bereichs Bildung in der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs. Seit diesem Zeitpunkt ist er auch Vorstandsvorsitzender der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs. 2019 wurde er zudem zum Vorstandsvorsitzenden des Institutes Österreichischer Orden gewählt. Bereits 2015 wurde Luftensteiner mit dem goldenen Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Quelle: kathpress