Seitenstettener Altabt Berthold Heigl wird 75
Der frühere Abt von Stift Seitenstetten, Berthold Heigl, wird am kommenden Freitag, 16. April, 75. Für den Geburtstag sei "nicht viel geplant", erzählte Heigl, der seit 2017 Pfarrer von Allhartsberg ist, in einem Interview für die jüngste Ausgabe der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt". Anlässlich seines runden Geburtstags wünscht sich der in Ybbsitz geborene Mostviertler, "dass die Gesundheit halbwegs bleibt, dass ich meinen Dienst in der Pfarre versehen und dem Reich Gottes dienen kann".
Heigls Geburtstag soll laut dem amtierenden Seitenstettener Abt Petrus Pilsinger im Rahmen der Eröffnung der Seitenstettener Gartentage (11. bis 13. Juni) nachgefeiert werden. Außerdem plant der Jubilar im Beisein seiner Geschwister nach Mariazell zu pilgern, stammt er doch aus einer kinderreichen Bergbauernfamilie.
Heigl trat 1966 in das Stift Seitenstetten ein. 1984 wurde er im Alter von 38 Jahren zum Abt gewählt. In seiner Amtszeit ließ er sämtliche Gebäude des Benediktinerstifts renovieren und den barocken Klostergarten mit seinem Rosenkranzlabyrinth und Heilkräutergarten neu gestalten. 1988 war Stift Seitenstetten Schauplatz der niederösterreichischen Landesausstellung "Kunst und Mönchtum an der Wiege Österreichs". Auch an der Erweiterung des Schulgebäudes und der Gründung des Jugend- und Seminarhauses Schacherhof war Heigl maßgeblich beteiligt.
Im Stift gibt es heute einen guten "Generationenmix" und neue Eintritte. Auch das Stiftsgymnasium läuft gut. "Ich sehe das alles mit Freude und Dankbarkeit", so der Altabt im Gespräch mit "Kirche bunt".
Nach 28 Jahren als Abt legte Heigl 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zurück. Im jahr darauf musste er sich er sich einer Herztransplantation unterziehen. "Es schlägt noch", sagte der Altabt mit Dankbarkeit auf Nachfrage zu seinem Gesundheitszustand. Auch Covid-19 habe er bisher gut überbrückt und bereits die zweite Impfung gegen das Virus erhalten.
Nach der Herztransplantation widmete sich Heigl seiner künstlerischen Ader. Wenige Monate nach der erfolgreichen Operation fertigte der Ordensmann eine Ikone, vor der er jeden Tag ein Licht anzündet. Damit gedenke er auch seinem Spender, den er als "Herzbruder" bezeichnet, schilderte Heigl einmal der Linzer Kirchenzeitung.
Quelle: kathpress