Weltweit Gedenkfeiern zum 30er des seligen Carlo Acutis
Carlo Acutis, der erste von der katholischen Kirche Seliggesprochene aus der "Millenial"-Generation, hätte am Montag seinen 30. Geburtstag gefeiert. Das Gedenken für den 2006 im 16. Lebensjahr verstorbenen Italiener wurde anlässlich seines irdischen Feiertags hochgehalten: Weltweit erinnerten Pfarren, Ordensgemeinschaften und Jugendbewegungen sowie Papst Franziskus an den Seligen, der als "Cyberapostel der Eucharistie" bezeichnet und bereits als künftiger Patron des Internets gehandelt wird.
So verwies der Papst am Wochenende in einer Videobotschaft an ein Treffen von Ministranten im portugiesischen Fatima auf Acutis' Ausspruch "Alle werden als Originale geboren, aber viele sterben als Fotokopien". Aufgabe von Jugendlichen sei, herauszufinden, "wer du bist, und deine persönliche Art des Heiligseins zu entwickeln, unabhängig davon, was andere sagen und denken", so Franziskus. Das Leben eines Christen solle ein "prophetischer Impuls sein, der andere inspiriert und eine einzigartige Spur hinterlässt".
Hauptschauplatz des Acutis-Geburtstagsgedenkens war Assisi, wo der Selige auf eigenen Wunsch begraben liegt. Die mittelitalienische Diözese lud zu einem Livestream-Gebet am Sarkophag und zu einer von Ortsbischof Domenico Sorrentino geleiteten Messfeier. Auch wenn die Kirche bei Seligen und Heiligen den Sterbetag als "wahren Geburtstag" feiere - bei Acutis ist dies der 12. Oktober -, so "hätte er wohl seinen Geburtstag auf der Erde gefeiert", wäre er nicht an Leukämie erkrankt und verstorben, sagte Sorrentino in der Predigt.
Kein guter Fußballer
Die enorme Popularität des im vergangenen Oktober seliggesprochenen gläubigen Computergenies in seiner Heimat zeigt sich darin, dass es auch in Neapel, Salerno, Pisa, Foggia und zahlreichen anderen Teilen Italiens "Geburtstagsfeiern" für Acutis mit Messen, eucharistischer Anbetung, Beichte und Rosenkranz gab, wie das Portal "CNA Deutsch" (Dienstag) berichtete. In der süditalienischen Diözese Cassano all'Ionio fand eine "Eucharistische Woche mit dem Seligen Carlo Acutis" statt, in Verona stand ein ganzer Gebetsmonat im Zeichen Acutis.
"Carlo ging jeden Tag zur Messe, zur Anbetung und betete den Rosenkranz. Dank der Eucharistie, die jeder von uns zur Hand hat und die er 'meine Autobahn zum Himmel' nannte, wurde er seliggesprochen", sagte die Mutter des Seligen, Antonia Salzano, in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft. Anlass war die Eröffnung eines nach Acutis benannten Jugendzentrums in der Stadt Palmi. Salzano stiftete der Einrichtung der Salesianer Don Boscos eine Reliquie ihres Sohnes und offenbarte, dieser sei "ziemlich schlecht im Fußball" gewesen, habe sich aber liebend gerne mit Freunden getroffen.
Und auch in anderen Ländern und Kontinenten wurde an den jung verstorbenen Katholiken erinnert. Freundeskreis-Vereine des Seligen veröffentlichten auf Facebook Videobotschaften mit Geburtstagswünschen junger Menschen und Ordensleuten aus aller Welt. Auf den Philippinen gab es in der Provinz Bulacan eine "Nationale Dankmesse" zum Geburtstag mit einer Prozession, bei der eine Statue von Acutis getragen wurde, mit über 36.000 Mitfeiernden via Livestream. Auch in Brasilien, wo das zur Seligsprechung entscheidende Wunder berichtet wird, in Argentinien und anderen lateinamerikanischen Ländern gab es Online-Gottesdienste zu Carlos Ehren.
Computergenie und Seliger
Carlo Acutis, 1991 in London geboren und in Mailand aufgewachsen, fiel früh durch außergewöhnliche Frömmigkeit und durch hervorragende Programmierfertigkeiten auf. Eucharistiefeier, Gebet und Sakramente spielten in seinem religiösen Leben eine tragende Rolle. Die Liebe zur Eucharistie motivierte ihn, im Alter von elf Jahren ein Online-Verzeichnis eucharistischer Wunder anzulegen. Obwohl er - nicht nur dafür - viel am Computer saß, engagierte sich Carlo innerhalb seiner Pfarre für Flüchtlinge und Obdachlose. 2006 wurde bei ihm eine aggressive Form von Leukämie diagnostiziert, an der er innerhalb kurzer Zeit verstarb.
Quelle: kathpress