Kärnten: Kirche würdigt Sodalitas-Rektor Kopeinig zum 80. Geburtstag
Josef Kopeinig, seit 53 Jahren Rektor des Katholischen Bildungshauses Sodalitas in Tainach/Tinje feiert am Freitag (14. Mai) seinen 80. Geburtstag. Der bekannte Priester ist nach wie vor auch Leiter des slowenischen Missionsreferates der Diözese Gurk-Klagenfurt und Diözesanvertreter der Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft (MIVA). Die Diözese Gurk würdigte den Jubilar in einer Aussendung (Donnerstag) als eine der engagiertesten Priesterpersönlichkeiten Kärntens und einen "Brückenbauer zwischen Sprachen und Kulturen, dessen kulturelles und soziales Engagement weit über die Landesgrenzen hinausgeht".
Unter der Leitung von Rektor Kopeinig wurde das Katholische Bildungshaus Sodalitas in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu einem internationalen Erwachsenenbildungszentrum mit vielfältigem Seminarangebot in deutscher und slowenischer Sprache. Kopeinig, der 2006 von der Republik Slowenien für seine "außerordentliche Verdienste in der Erwachsenenbildung" ausgezeichnet wurde und 2010 für den "Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung" nominiert war, hat das Bildungshaus zu einem modern ausgestatteten Seminarzentrum mit 80 Betten und sechs Seminarräumen ausgebaut. Unter Kopeinigs Leitung sei das Haus "Sodalitas" zu einem Ort des Dialoges, vor allem der beiden Volksgruppen in Kärnten, sowie einem Ort der Begegnung mit der Kunst geworden, so die Diözese Gurk.
Als Leiter des slowenischen Missionsreferates hat Kopeinig in den vergangenen Jahrzehnten die Ausbildung von rund 3.600 Priesterseminaristen in den Missionsländern unterstützt und zahlreiche Sozial-Initiativen in Indien und Afrika umgesetzt, darunter die Aktion "1.000 Fahrräder für Afrika".
Ein Zuhause für die "Müllmenschen"
Außerdem unterstützt Kopeinig seit vielen Jahren P. Pedro Opaka, den sogenannten "Apostel der Müllmenschen von Madagaskar". Mit tatkräftiger Hilfe Kopeinigs bzw. der Kärntnerinnen und Kärntner wurde in Madagaskar ein "Kärnten Dorf" errichtet, das mittlerweile 500 Häuser zählt. Auch Papst Franziskus besuchte 2019 während eines Aufenthalts auf Madagaskar das Wohn- und Beschäftigungsprojekt für Menschen, die zuvor auf Müllhalden lebten.
Josef Kopeinig lernte Opeka, den in Buenos Aires geborenen Sohn einer slowenischen Auswandererfamilie, in Laibach kennen, wo dieser einen Teil seiner Priesterausbildung absolvierte. Daraus entwickelte sich eine jahrzehntelange Freundschaft. In Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, wurde Opeka in den Elendsvierteln mit dem Schicksal der "Müllmenschen" konfrontiert. Er gründete die humanitäre Vereinigung "Akamasoa - Gute Freunde" und begann mit dem Aufbau des Kärnten-Dorfes, stets unterstützt von der Slowenischen Missionskanzlei in Klagenfurt und seinem Freund Kopeinig. Der verfolgte den Fortschritt des Projekts zum Teil auch persönlich vor Ort in Antananarivo.
Über die Missionskanzlei konnten viele Spenden der Kärntner Bevölkerung an Pater Pedro gesendet werden. "Die Kärntner haben den Aufbau von 500 Häusern finanziert", freut sich Kopeinig anlässlich seines 80. Geburtstags. Ein Haus kostet 5.000 Euro. Opeka bietet Menschen aus den Slums ein Dach über dem Kopf, den Kindern aber auch die Möglichkeit des Schulbesuchs sowie des Erlernens eines Berufes. "Jede Familie, die ein Haus bewohnt, muss arbeiten, sich um die Erhaltung auf Dauer selbst kümmern und darüber hinaus in Solidarität mit den anderen leben. So erreicht man, dass die Menschen vor Ort ein Leben in Würde führen können", erläutert Kopeinig.
Vielfältige Aufgaben
Josef Kopeinig, 1941 in St. Peter am Wallersberg/St. Peter na Vasinjah geboren, wurde 1965 in Klagenfurt zum Priester geweiht. Seit 1968 ist er Rektor des Katholischen Bildungshauses Sodalitas sowie Leiter des slowenischen Missionsreferates der Diözese Gurk. Von 1968 bis 1992 leitete Kopeinig außerdem die slowenische Abteilung des Seelsorgeamtes und prägte in dieser Zeit als Herausgeber der slowenischen Kirchenzeitung "Nedelja" diese wesentlich mit.
Neben Stationen in der Pfarrseelsorge war Kopeinig u.a. auch von 1968 bis 1973 Geistlicher Assistent der slowenischen Katholischen Jugend. Von 1992 bis 2012 stand er der St.-Hermagoras-Bruderschaft als Obmann vor. Seit 1992 ist Kopeinig Vorsitzender der slowenischen Priestervereinigung Sodalitas. Ebenfalls seit 1992 ist er zusätzlich zu seinem vielfältigen Tätigkeitsbereich Geistlicher Assistent der slowenischen Katholischen Männerbewegung der Diözese Gurk sowie seit 1993 Geschäftsführender Vorsitzender der Diözesankommission für den Ständigen Diakonat.
Quelle: kathpress