Familienverband: Bei Debatte um Abtreibungen "weniger Ideologie"
Eine faktenbasierte, entideologisierte Debatte zum Thema Abtreibungen fordert der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ). "Bei der Debatte um Abtreibungen darf nicht die Ideologie im Vordergrund stehen, sondern es geht um die Bedürfnisse von Frauen", betonte Barbara Fruhwürth, im KFÖ Sprecherin für Vereinbarkeit, anlässlich des bevorstehenden kirchlichen "Tag des Lebens" (1. Juni). Eine anonymisierte Statistik und Motivforschung könne helfen, die Zahl der Abbrüche zu reduzieren. Eine entsprechende Bürgerinitiative mit fast 60.000 Unterstützerinnen und Unterstützern sei im Petitionsausschuss des Parlaments im März aber lediglich zur Kenntnis genommen worden, kritisierte Fruhwürth in einer Aussendung (Samstag).
Bis heute sei Österreich eines der wenigen EU-Länder, das keine Fakten und Daten darüber habe, wie oft ein Schwangerschaftsabbruch erfolgt, Frauen welchen Alters besonders betroffen seien und welche Gründe ein "Ja zum Kind" verhindert hätten, argumentierte die Familienverbands-Vertreterin. Als Folge könnten auch politische Maßnahmen, die junge Mütter unterstützen wollen, nicht objektiv bewertet werden.
"Gerade die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig faktenbasierte politische Entscheidungen im Gesundheitsbereich sind. Wenn es um Schwangerschaftsabbrüche geht, will man es offensichtlich nicht so genau wissen", meinte Fruhwürth.
Der Hintergrund: Im Parlamentsausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen wurde Ende März die von knapp 60.000 Personen unterstützte Bürgerinitiative "Fakten helfen!" der "Aktion Leben" lediglich "zur Kenntnis genommen". Die Bürgerinitiative hatte das Ziel in Österreich eine anonymisierte Statistik und Motivforschung zu Schwangerschaftsabbrüchen einzuführen. Auf gleiche Weise verfuhren die Abgeordneten im Petitionsausschuss mit der Bürgerinitiative "#fairändern - Bessere Chance für Frauen und ihre Kinder". Auch sie wurde keiner weiteren thematischen Beratung im Parlament zugewiesen.
Quelle: Kathpress