Graz: Theologische Fakultät startet Projekt gegen Fake News
Verfälschte Fotos und vermeintliche Informationen, die sich als gezielte Falschmeldungen herausstellen: Dagegen geht das neue gegründete Projekt "Ethiklabor" des Instituts für Ethik und Gesellschaftslehre der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz in Kooperation mit dem Zentrum für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation vor. Das als Diskussions-Plattform konzipierte "Ethiklabor" wolle Handwerkszeug und Orientierungshilfen geben, damit Sozia-Media-Nutzer Fakt von Fiktion und Information von Desinformation unterscheiden können, erklärt dazu der "Ethiklabor" Initiator, Thomas Gremsl, in der "Kleine Zeitung" (31. Mai).
In Gesprächen, Workshops und offenen Diskursen wolle das Projekt wissenschaftliche Fragen "in verständlicher Form transportieren", heißt es vonseiten der Fakultät. Das "Ethiklabor" setze daher als Diskursplattform auf eine starke Social-Media-Präsenz - etwa Facebook-Diskussionsgruppen und die Facebook-Seite "@ethiklabor" - da dort "Fake News ein besonders massives Problem darstellen", so der Sozialethiker.
"Im Internet kommt es oft zu einer Reizüberflutung, zudem fehlen vielen Nutzern mitunter die Kompetenzen und das Bewusstsein, Fakt von Fiktion, Information von Desinformation zu unterscheiden", sagt der "Ethiklabor"-Initiator. Auf der dazugehörigen Homepage ethiklabor.uni-graz.at und Mithilfe einer Facebook-Gruppe wolle Gremsl daher mit Interessierten potenziell falsche Beiträge diskutieren, um so Kompetenzen nachhaltig zu schärfen. Als aktuell große Herausforderung benennt der Theologe etwa die sogenannten "Deepfakes", dabei werden u.a. Gesichter in Videobeiträgen oder Fotos ausgetauscht. Selbst Profis falle das Erkennen solcher Manipulationen schwer, meinte Gremsl: "Das ist ein massives Problem, für das wir jetzt schon sensibilisieren müssen."
Das Projekt "Ethiklabor" findet in Kooperation mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie insbesondere mit der Forschungsgruppe "Digitale Technologien und gesellschaftlicher Wandel (DigIT) statt.
Quelle: Kathpress