Aktion Leben: Männern muss aktives Vatersein ermöglicht werden
Anlässlich des Vatertages am kommenden Sonntag fordert die Aktion Leben Österreich ein Umdenken in Bezug auf Väterkarenz und Väterbeteiligung. Es brauche schlicht mehr Akzeptanz seitens der Gesellschaft. "Noch immer haben Männer negative Konsequenzen wie eine Kündigung zu befürchten, wenn sie Väterkarenz in Anspruch nehmen möchten", so Martina Kronthaler, Generalsekretärin der Aktion Leben, in einer Aussendung am Freitag.
Die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit beschäftige nicht nur Frauen. Auch Männer hätten Probleme, Beruf und Familie zu vereinen, "besonders wenn sie aktive Väter sein wollen", so Kronthaler. Die Aktion Leben fordere daher "familienfreundliche Konzepte, die Männern Zeit für das Vatersein schaffen".
Durch den Rechtsanspruch auf Elternkarenz für Väter habe die Politik ein wichtiges Zeichen gesetzt. "Doch aus unserer Praxis wissen wir, dass Männer meist maximal drei Monate in Karenz gehen, weil sie fürchten müssen, gekündigt zu werden. Und da Männer oft mehr verdienen als ihre Partnerinnen, wäre dies für viele Familien finanziell nicht machbar", berichtete Kronthaler. Selbst der "Papamonat", in dem Eltern in den ersten vier Wochen nach der Geburt ihr Kind gemeinsam betreuen können, sei für viele Väter nicht möglich.
"Unternehmen und Politik sind hier gefragt, Männern zu ermöglichen, von Anfang an aktive Väter zu sein", mahnte die Aktion-Leben-Generalsekretärin. Unternehmen würden von vaterfreundlichen Angeboten profitieren, weil ihre Attraktivität als Arbeitgebende erhöht wird. "Aber auch wir als Gesellschaft gewinnen durch die erweiterten sozialen Kompetenzen, die Väter in der Karenzzeit erwerben", so Kronthaler. An oberster Stelle stehe jedoch, dass für die Entwicklung eines Kindes eine anwesende und aktive männliche Bezugsperson wichtig sei.
Die Themen, mit denen werdende Väter in das Beratungs-Zentrum der Aktion Leben kommen, seien vielfältig: "Männer haben andere, aber ebenso schwerwiegende Probleme, Beruf und Familie langfristig zu vereinen." Neben Sozialarbeiterinnen stehen für Väter-Beratungen auch Männer zur Verfügung. (Mehr Infos: www.aktionleben.at)
Möglichkeiten der Väterbeteiligung
Der Katholische Familienverband hat im Vorfeld des Vatertages eine neue Broschüre herausgegeben: "Vater sein - Möglichkeiten der Väterbeteiligung". Auf 20 Seiten finden Väter eine Übersicht über rechtliche Möglichkeiten der Väterbeteiligung wie das gemeinsame Sorgerecht, den Papamonat, Familienzeitbonus, Väterkarenz und Kinderbetreuungsgeld sowie wichtige Kontaktadressen.
Die kostenlose Broschüre (abrufbar unter www.familie.at/vaeterbroschuere) ist Teil der Kampagne "Vater sein - verpass nicht die Rolle deines Lebens". Dazu gehört auch noch eine vierteilige Vortragsreihe, die unter www.familie.at/vaeter40 abrufbar ist. Experten sprechen über rechtliche Möglichkeiten der Väterbeteiligung rund um die Geburt, die Kindergarteneingewöhnung mit dem Papa, über die Schule, die auch "Männersache" ist sowie die Rolle der Väter in der Pubertät.
Die aktuelle Väterforschung belege, dass Väter für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig sind, gleichzeitig profitierten Väter von einer aktiven Teilhabe, so Familienverbandspräsident Alfred Trendl.
Quelle: kathpress