Sanierung der Vorarlberger Propstei St. Gerold wird fortgesetzt
Die umfangreichen Sanierungsarbeiten in der über 1.000 Jahre alten Propstei St. Gerold im Großen Walsertal (Vorarlberg) gehen in eine nächste Etappe: Nach vierjährigen Sanierungen zwischen 2014 und 2018 und einer Erneuerung von Pferdestallungen und Reithalle für den Therapiebetrieb wurde heuer bereits mit dem Abriss und Neubau eines Anbaus begonnen. Anschließend soll das Haupthaus in seinen architektonischen Urzustand zurückversetzt und restauriert werden. Über den Fortschritt des über 12 Millionen Euro teuren Projekts sowie die inhaltliche Neuausrichtung des Bildungshaus-Programms informierte Abt Martin Werlen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Nach der coronabedingten Schließung der Propstei von November 2020 bis Mai 2021 starte man nun mit frischer Energie und einem neuen Leitungsteam, so der frühere Abt von Einsiedeln, Martin Werlen, der Mitte August vergangenen Jahres die Leitung der Begegnungs- und Bildungsstätte übernommen hatte. Ihm steht als Leitungsteam David Ganahl (Bereichsleitung) und Nathalie Morscher als Betriebsleiterin zur Seite. So könne die Last auf mehrere Schultern verteilt werden, teilte Werlen mit.
Bereits in wenigen Tagen sollen die Pferdestallungen und die Reithalle wieder bezugsfertig sein. Diese wurden für knapp 1,55 Millionen Euro neu konzipiert und waren bereits in der Vergangenheit mit knapp 600 Klienten und 2.000 Therapieeinheiten gut ausgelastet. Ein aufwendiges Projekt stellt außerdem die Wiederherstellung von historischen Räumen aus dem 11. Jahrhundert dar, die zuletzt u.a. als Wäscherei oder Bügelzimmer zweckentfremdet wurden. Auch der barocke Kreuzgang soll im Zuge dieser Sanierungsmaßnahmen in den architektonischen Urzustand zurückversetzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Hoffen auf Spenden und Sponsoren
Allein die Sanierungen im Haupthaus belaufen sich laut Werlen auf rund 10,8 Millionen Euro, von denen das Kloster und das Land Vorarlberg je 20 Prozent tragen. Die restlichen 60 Prozent müssen durch Spenden und Sponsoring erwirtschaftet werden. Er könne sich da verschiedene "Packages" vorstellen, so Werlen: Von Vorträgen für Unternehmen über Seminare in der Propstei, gemeinsame Medienauftritte oder Werbeflächen.
Auch inhaltlich arbeitet die Propstei an einer Neuausrichtung. Man wolle die verschiedenen Bereiche besser miteinander verbinden, etwa die Therapiehalle und den Propsteibetrieb. Auch der Garten soll neu gestaltet und für Seminare bzw. Kurse erschlossen werden. Veranstaltungsreihen wie "PropsDAYS" und "PropSTAYS" sollen Unternehmer, Lernbegeisterte und Erholungssuchende gleichermaßen nach St. Gerold locken. (Infos: https://propstei-stgerold.at)
Quelle: kathpress