Wien: "Himmelsleiter" am Stephansdom leuchtet wieder
Die "Himmelsleiter" am Wiener Stephansdom leuchtet wieder vollständig: Nachdem ein Blitzschlag während eines Sturms vor knapp zwei Wochen der Neonröhren-Kunstinstallation der Wiener Künstlerin Billi Thanner quasi "das Licht ausgeknipst" hatte, leuchten nun alle Stufen der bis auf den 134 Meter hohen Südturm reichenden Installation wieder. Der Blitzeinschlag hatte eine vertikale Leuchtstoffröhre zerstört und für einen Stromausfall im Südturm gesorgt. Nachdem die Stromversorgung repariert wurde, wurde zuletzt laut Bericht der Gratiszeitung "heute" auch die defekte Röhre in luftiger Höhe ausgetauscht.
Ursprünglich hätte das Kunstwerk, das eigens für heurige Osterfest konzipiert wurde, Ende September demontiert werden. Nun steht allerdings eine Verlängerung der Aktion im Raum, so Dompfarrer Toni Faber gegenüber "heute": "Ich werde vorschlagen, dass die Himmelsleiter noch länger bleibt. Entscheiden muss das aber das Domkapitel."
Die in Neongold leuchtende Installation erzeugt die Illusion, das Gewölbe des Stephansdoms zu durchstoßen und sich außen bis zur Spitze des Südturms fortzusetzen. Am Abend, wenn die Himmelsleiter leuchtet, könnten Passanten nach oben blicken und dabei eigene "Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen freien Lauf lassen", sagte die Künstlerin während der Eröffnung der Installation.
Die in der Genesis des Alten Testaments erwähnte "Himmelsleiter" oder "Jakobsleiter" symbolisiert den Auf- und Abstieg zwischen Himmel und Erde: Während seiner Flucht vor seinem Zwillingsbruder Esau erblickt Jakob, Sohn Isaaks und Enkel Abrahams, in einer Traumvision diese Himmelleiter, auf der Engel Gottes auf- und niedersteigen. Im Johannesevangelium im Neuen Testament wird das Bild der Jakobsleiter typologisch auf den auferstandenen, in den Himmel aufgefahrenen Christus übertragen.
Quelle: kathpress