Salzburg: 100 Frauen-Porträts in Kollegienkirche ausgestellt
In der Salzburger Kollegienkirche sind bis 12. September 100 Porträts bedeutender Künstlerinnen aus 100 Jahren Salzburger Festspielen zu sehen. Die Ausstellung "100 Female Voices" der Malerin und Harfinistin Martina Stock ist eine begehbare audiovisuelle Installation. Klanglich begleitet werden Besucherinnen und Besucher zu jeder vollen Stunde von einer Eigenkomposition, wie die Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" berichtet. Nach einer Corona-bedingten Pause sind die Siebdruck-Porträts auf Leinwand in der Kollegienkirche nun täglich von 10 bis 19 Uhr frei zugänglich.
"Frauen erzählen eine ganz eigene Geschichte dieses Festivals", sagte Stock dem "Rupertusblatt". Von Beginn an hätten Frauen auf und hinter der Bühne Charakter und Erfolg der Festspiele mitbestimmt. Die Auswahl sei nicht einfach gewesen und reiche nun von Opernstar Anna Netrebko und Schauspielerin Verena Altenberger bis zur Malerin Xenia Hausner. Insgesamt hätten es auch 1.000 Porträts sein können, erzählte die Künstlerin. "Es gab so viele Persönlichkeiten mit beeindruckenden Lebensgeschichten." Wichtig sei ihr gewesen, die junge Generation zu berücksichtigen.
Die auf Edelstahlrahmen befestigten Kunstwerke stehen frei im Kirchenraum, und zwar auf Augenhöhe mit den Betrachtenden. Es sei mit einem Wald voller Bäume vergleichbar, so Stock: "Jede und jeder kann durchgehen, stehen bleiben und individuell verweilen, wie es den Leuten eben gefällt. Sie werden selbst Teil der Ausstellung."
Kollegienkirche heißt Kunst willkommen
Die Kollegienkirche teilt eine lange Geschichte mit den Salzburger Festspielen und gilt daher als prädestiniert für Stocks Ausstellung. "1922 war sie erster überdachter Aufführungsort für das Schauspiel", berichtete Verwaltungsdirektor Christian Wallisch-Breitsching. Er verwies im "Rupertusblatt" darauf, dass Johann Fischer von Erlach die Kollegienkirche als einen Tempel der Weisheit geschaffen habe - mit Maria als Sitz der Weisheit und Patronin der Künste in der Mitte des Hochaltars. In der aktuellen Ausstellung sei Maria quasi die Beschützerin der 100 Protagonistinnen.
"Die Kollegienkirche ist keine Galerie, jedes Kunstwerk fügt sich ein", so Wallisch-Breitsching weiter. Immer bleibe "Salzburgs Notre Dame" ein Ort des Glaubens - und ein Ort der Wissenschaft und der Kunst: "Das ist eine Einheit." (Video der Erzdiözese Salzburg zur Ausstellung unter www.youtube.com/watch?v=yLpDeiSgG_Q)
Quelle: kathpress