Oberkirchenrat: Religionsunterricht gegen "religiösen Analphabetismus"
Das Unterrichtsfach Religion ist im Bildungsgeschehen essenziell beim Vorbeugen von religiösem Analphabetismus und Fundamentalismen: Das hat der evangelische Oberkirchenrat (A.B.) Karl Schiefermair am Mittwoch in einer Aussendung des evangelischen Pressediensts epd zum nahenden Schulstart betont.
"Die großen Konflikte dieser Zeit zeigen auf, dass man ohne tieferes Verständnis von religiösen Werten keine Einsicht in die Ursachen hat. Glückskeks-Weisheiten reichen da nicht aus", so der unter anderem für Bildungsfragen in der evangelischen Kirchenleitung zuständige Schiefermair. Derzeit besuchen knapp 35.000 Kinder und Jugendliche in Österreich den evangelischen Religionsunterricht.
Religiöse Bildung sei zum einen ein "pädagogischer Ausdruck von Glaubens-, Gewissens- und Religionsfreiheit". Sie diene zum anderen aber auch als "Instrument gegen religiöse Beschränktheit". Vor allem aber biete sie im Schulalltag Raum für existenzielle, religiös-weltanschauliche und tagesaktuelle Fragen von Schülerinnen und Schülern, die sonst in keinem Lehrplan Platz haben, zeigte sich der Oberkirchenrat überzeugt.
Das kommende Schuljahr wird das letzte in Schiefermairs Amtszeit sein, der im Herbst 2022 nach fast 15 Jahren als Oberkirchenrat in den Ruhestand tritt. Für dieses Jahr wünsche er allen pädagogisch Tätigen ein "Normaljahr ohne Staats- und Gesundheitskrisen, damit alle in den evangelischen Kindergärten und Schulen, im Religionsunterricht wie in der Erwachsenenbildung, uneingeschränkt in den Genuss ihrer Bildung kommen."
Quelle: kathpress