Olympiakaplan: Top-Stimmung bei Österreichs Paralympics-Athleten
Bei Österreichs paralympischen Athleten in Tokio herrscht, besonders nach dem Medaillenregen der letzten Tage, eine "ausgezeichnete Stimmung": Das berichtet "Olympiakaplan" P. Johannes Paul Chavanne zur Halbzeit der Spiele aus Tokio, wo der Ordensmann aus dem Stift Heiligenkreuz derzeit die österreichischen Athleten seelsorglich betreut. Kathpress erreichte ihn am Mittwochabend (Ortszeit Tokio) telefonisch direkt an der Olympiastrecke, wo die österreichischen Handbiker nach Gold, Silber und Bronze am Vortag erneut erfolgreich waren und sich zwei Bronzemedaillen sowie eine Silbermedaille sichern konnten.
Auch insgesamt herrsche bei den Paralympics, trotz strenger Coronamaßnahmen, eine gute Stimmung, unterstrich Chavanne. Während es bei den Olympischen Spielen keinerlei Möglichkeit gegeben habe, Seelsorge vor Ort anzubieten, womit Gespräche lediglich im digitalen Raum stattfinden konnten, sei es jetzt doch eine deutliche Erleichterung, persönlichen Kontakt zu haben. So sei es in einem Rennen beispielsweise zu einem Sturz gekommen. Dabei sei er direkt von der Strecke gerufen worden und habe ein Gespräch mit der Athletin geführt, berichtete Chavanne. "So etwas ist natürlich nur möglich, wenn man auch tatsächlich vor Ort ist."
Neben vielen seelsorglichen Gesprächen hob der Priester als einen Höhepunkt auch einen Gottesdienst hervor, den er mit deutschsprachigen Sportlern im Paralympischen Dorf feierte. Man habe dabei gemerkt, dass "Seelsorge einfach vom persönlichen Kontakt lebt". Einige Sportler habe er im Rahmen des Gottesdienstes auch persönlich gesegnet. "Diese Offenheit und Freude spürt man nur, wenn man auch da ist", zeigte sich Chavanne überzeugt. Der Sportlerseelsorger wird nach dem Ende der Spiele mit den letzten österreichischen Athleten am 6. September nach Österreich zurückkehren.
Grundsätzlich sei der Behindertensport familiärer, überschaubarer, entspannter - "auch wenn es hier Sport auf allerhöchstem Niveau gibt", erläuterte der "Olympiakaplan", der seit 2014 als Seelsorger für das österreichische Olympische und Paralympische Team tätig ist. Das verdeutliche besonders eindringlich den "Comeback-Gedanken", den Lebensmut, sich nach Schicksalsschlägen wieder zurückzukämpfen und "zu zeigen, was man draufhat". Für die Zukunft erhofft der Ordensmann vor allem ähnlich viel Aufmerksamkeit für die hier engagierten Menschen und ihre Geschichten wie bei den Olympia-Teilnehmern.
Quelle: kathpress