Neuer KMA-Generalsekretär Varga:
"Religiöse Sprachfähigkeit" stärken
Neuer KMA-Generalsekretär Varga:
"Religiöse Sprachfähigkeit" stärken
Die Katholische Medien Akademie (KMA) hält weiter an ihrem Auftrag fest, "Medienmitarbeitern kirchliches und religiöses Know-How noch besser zu vermitteln und zugänglich zu machen": Das hat Simon Varga, seit 1. Juli neuer Generalsekretär des journalistischen Ausbildungsprogramms, im Interview mit der Zeitschrift "Academia" (aktuelle Ausgabe) hervorgehoben. "Journalisten sollten auch nach dem Warum fragen, nach der Innensicht forschen. Ein Journalist muss wissen, wovon die Rede ist, sonst kann er die Dinge nicht auf den Punkt bringen", so der 40-jährige Nachfolger des mittlerweile pensionierten Langzeit-Generalsekretärs Gerhard Tschugguel-Tramin.
Seit der Gründung der KMA seien die Religionsressorts in den Medien weiter geschrumpft und die Deutungshoheit der Glaubensgemeinschaften habe weiter abgenommen, hielt Varga fest. Die Grundidee aus dem Jahr 1978 sei aber noch immer aktuell: Bis heute gehe es darum, die Medienethik zu fördern und ein Reflektieren des eigenen journalistischen Tuns anzustoßen. Zugleich wolle man der "schwindenden religionsjournalistischen Qualität" sowie dem Verlust der Theologie als "Rede von Gott - auch im Sinne religiöser Sprachfähigkeit" entgegenwirken und das Basiswissen über Religionsgemeinschaften neu vermitteln.
Als "Herzstück" der KMA bezeichnete Varga den studienbegleitenden Kurs "Journalismus als Beruf", bei dem sich alles um das Erlernen des journalistischen Handwerks dreht. Bei dieser berufsorientierten Schiene sind insgesamt 60 Ausbildungstage auf vier Semester verteilt, verbunden mit drei Monaten Redaktionspraxis im In- oder Ausland als Basis für den Berufseinstieg. Der Kurs kann auch neben einem Universitätsstudium gemacht werden. Varga zufolge sind die Teilnehmenden durchschnittlich 25 Jahre alt und studieren vor allem Jus, Theologie oder Medienwissenschaften, man sei bei den Bewerbungen für die hochsubventionierten Plätze jedoch "offen für alle Studienrichtungen".
Schon bisher seien ins Ausbildungsprogramm auch evangelische Christen aufgenommen worden und man würde Andersgläubige nicht deshalb abweisen, so Varga zur Frage nach der konfessionellen Bedingtheit der KMA. Den Teilnehmenden sei jedoch klar, dass es sich um eine Organisation in Kooperation mit der Kirche handle. Mit den Referenten und Kontaktpersonen der Kurse - allesamt bereits etablierte Journalisten - "trifft man sich dann sehr rasch auf der professionellen, handwerklichen Ebene, auf der insbesondere Weltanschauliches kaum eine Rolle spielt", so der KMA-Generalsekretär. Geachtet werde jedoch darauf, dass es keine "Verwechslung von Journalismus mit gesellschaftspolitischem Aktionismus" gebe, sondern ein Reflektieren und Deklarieren erlernt werde.
Sich selbst bezeichnete Varga als "überzeugten, bekennenden Katholiken". In seiner wissenschaftlichen Karriere - der geborene Wiener studierte zunächst in Wien Theologie, Philosophie, Soziologie und Alte Geschichte an der Universität Wien und promovierte dann in Tübingen in Philosophie - habe ihm dies nie geschadet. "Warum auch? Vernunft und Glaube widersprechen einander nicht", so der neue Generalsekretär. Varga war zunächst Referent bei der Aktion Leben, machte eine Ausbildung als Erwachsenenbildner und war dann bei den Theologischen Kursen, an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule und auch an der Universität Wien tätig. Journalistisch betätigte er sich u.a. als Freier Mitarbeiter der "Furche" und der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".
Bei der Medienakademie gebe es "sehr viel Bewährtes, auf das man bauen kann", so Varga zu seinen Zukunftsplänen für das hauseigene Programm. "An manchen Schrauben möchte ich drehen, etwa in der Ausbildung bei uns. Die besteht aus den Segmenten Print, Radio, TV und Online. Besonders Letzteres gilt es auszubauen." Darüber hinaus gelte es, die Stärken noch mehr zu betonen: "Unser Alleinstellungsmerkmal ist das Betreuungsverhältnis, die Arbeit in kleinen Gruppen, die Form des studienbegleitenden Angebots."
Während Varga als neuer Generalsekretär vor allem Büroleitung, die Durchführung der Ausbildung samt Didaktik, den Kontakt zu den Diözesen und das Lukrieren von Drittmitteln übernommen hat, bleibt die journalistische Leitung weiter bei Gerhard Klein. Varga lobte den früheren Abteilungsleiter für den Bereich Wissenschaft und Religion im ORF, dessen Funktion bei der KMA ehrenamtlich ist, für sein "fabelhaftes Netzwerk" und seine Unterstützung, besonders was Journalistenkontakte, Akquise von Referenten sowie die Supervision der hauseigenen Produktionen und Probemedien betrifft.
Quelle: Kathpress