Linz: Fremdsprachige Seelsorge vor personellem Umbruch
Im Zeichen des Abschiedes und Umbruchs stand am Wochenende der Festgottesdienst zum "Sonntag der Völker" im Linzer Mariendom: Laszlo Vencser (74), seit 1992 Leiter der Fremdsprachigen Seelsorge im Pastoralamt der Diözese Linz und bis 2020 zudem auch Nationaldirektor der katholischen Fremdsprachigen Seelsorge in Österreich, kündigte seinen altersbedingten Rückzug aus dieser Funktion per Juni 2022 an. Diözesanbischof Manfred Scheuer dankte in einer Aussendung vom Montag für Vencsers "umsichtiges Wirken" und für die große Leidenschaft, mit der er die Vielfalt der Kirche gefördert habe. Die katholischen Gemeinschaften der verschiedenen Länder seien ein "Beitrag zur Vitalität und Stärkung des gemeinsamen Glaubens".
Vencser stammt aus dem rumänischen Siebenbürgen und gehört der ungarischen Minderheit an. In seiner Heimatdiözese Alba Iulia wurde er 1971 zum Priester geweiht und war Professor für Moraltheologie, Vizerektor im Priesterseminar und Caritasdirektor, ehe er nach Österreich als Fremdsprachenseelsorger kam und ab 1992 die Leitung der damit befassten Abteilung in der Diözese Linz übernahm. Ein Nachfolger für Vencser wurde bislang noch nicht bekanntgegeben.
Christen seien trotz ihrer großen Verschiedenheit in Sprache, Kultur und Hautfarbe "eine Großfamilie", betonte Vencser beim diesjährigen "Sonntag der Völker" im Linzer Dom. Die Eucharistie und das gemeinsame Unterwegssein mit Jesus sei die entscheidende Kräftigung für die "Gemeinschaft in Vielfalt".
Der im Zeichen der fremdsprachigen Pfarren stehende Sonntag wurde im Mariendom unter Beteiligung mehrerer hundert Mitglieder aus den verschiedenen katholischen Gemeinden gefeiert, mit Lesungen in verschiedenen Landessprachen und Liedbeiträgen der afrikanischen, polnischen, ungarischen und tschechischen Gemeinde. Das traditionelle "Fest der Begegnung" im Anschluss am Domplatz entfiel wie bereits im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie.
Quelle: kathpress